Kommentar

Jedes zusätzliche Organ zählt

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Seit einigen Jahren haben HIV-Infizierte eine viel höhere Lebenserwartung als zu Beginn der Pandemie. Dadurch steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie aufgrund etwa von Nieren-, Leber- oder Herzinsuffizienz ein fremdes Organ brauchen. Kann das aber auch ein Organ von einem anderen HIV-Infizierten sein, wie jetzt in den USA verstärkt gefordert wird?

Ersten Erfahrungen mit Verpflanzungen von Nieren HIV-Infizierter in Südafrika zufolge spricht wenig dagegen. Allerdings erfordert die geplante Organverpflanzung eine noch strengere Auswahl der Organspender, um ein möglichst langes Überleben des Transplantats zu gewährleisten.

Dazu gehört, dass durch die Transplantation keine bereits resistenten Aids-Erreger übertragen werden. Und: noch schärfere Kontrollen der Zuteilung der HIV-infizierten Organe, damit nicht aus Versehen HIV-negative Patienten ein zwar passendes, aber HIV-infiziertes Spenderorgan erhalten.

Der Aufwand bei der Übertragung von Organen zwischen HIV-Infizierten wird sicher höher sein. Aber er lohnt sich, gerade in den USA, wo fast 100.000 Menschen auf eine Spenderniere warten. Da zählt jedes Organ, das zusätzlich gewonnen werden kann.

Lesen Sie dazu auch: Diskussion um Organe von HIV-Infizierten

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden