FDA lässt erstes Mittel zur HIV-Prophylaxe zu

SILVER SPRING (ars). Die Arzneimittelbehörde FDA hat in den USA erstmals ein Medikament zugelassen, das einer HIV-Infektion vorbeugen soll.

Veröffentlicht:

Damit ist nun der Weg frei, dass gesunde Menschen mit hohem Infektionsrisiko, etwa mit einem HIV-positiven Partner, ihre Ansteckungsgefahr verringern können.

Allerdings fordert die FDA, unbedingt zusätzlich Kondome zu verwenden. Das Medikament des US-Unternehmens Gilead Sciences besteht aus 300 mg Tenofovir and 200 mg Emtricitabin (Truvada®) und muss einmal täglich eingenommen werden.

Genauer gesagt handelt es sich um eine Indikationserweiterung, denn die Kombination ist bereits seit mehreren Jahren zur Aids-Therapie zugelassen.

Für die Anwendung in der Prävention stützt sich die FDA vor allem auf zwei Studien: In einer Untersuchung der National Institutes of Health lag das Risiko hetero- und homosexueller Männer und Frauen damit um 42 Prozent niedriger als mit Placebo.

Und in einer Studie der University of Washington, an der Paare mit einem HIV-infiziertebn Partner teilnahmen, war die Infektionsrate mit den blauen Pillen sogar um 75 verringert.

Kritiker warnen jedoch davor, dass viele Menschen sich in falscher Sicherheit wiegen und die trotzdem obligatorischen Safer Sex-Maßnahmen vernachlässigen könnten.

Zudem seien die Kosten mit mindestens 10.000 Euro pro Jahr sehr hoch. Ärzte befürchten weiterhin, dass HI-Viren resistent gegen Truvada® werden und dann später eine eventuell notwendige Therapie erschweren könnten.

Lesen Sie dazu auch: HIV-Prävention: Täglich eine Pille für Gesunde?

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema

STI-Prävention

Sexuell aktive Patienten: „Kriege ich eine Doxy-PEP?“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Der Einsatz von KI verändert einiges. „Ich verstehe als Arzt nur das, was ich verstehen will, stecke Patienten unbewusst in Schubladen und nach einem langen Tag höre ich auch nicht mehr so gut zu. Ganz anders die KI“, berichtet Hausarzt Professor Wolfgang von Meißner.

© Limitless Visions / stock.adobe.com

„Enorme Veränderungen“

Wie ein Hausarzt KI in seiner Praxis einsetzt

Der 128. Deutsche Ärztetag findet von 07. bis 10. Mai in Mainz statt.

© Christian Glawe-Griebel/helliwood.com

Themenseite

Alle Berichte vom Ärztetag im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung