Neues Krisenzentrum in Hannover

HANNOVER (cben). Niedersachsen hat eine zentrale medizinische Beratungsstelle für gesundheitliche Krisensituationen eingerichtet, das "Niedersächsische Zentrum für Gesundheits- und Infektionsschutz" (ZGI).

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"Mit dem ZGI behandeln wir die toxikologischen Gefährdungslagen gleichrangig zu den epidemiologische Gefährdungslagen", sagte der Leiter des Landesgesundheitsamtes, Dr. Matthias Pulz, im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

Ausschlaggebend für die Gründung war unter anderem ein Bahnunglück im September 2002. Im Niedersächsischen Bad Münder verunglückte damals ein Zug - aus den Wrackteilen trat Epichlorhydrin, eine Chemikalie zur Lack- und Farbherstellung aus.

"Das ZGI soll in solchen Fällen zwischen den beteiligten Ministerien, der Feuerwehr, der Polizei und anderen Institutionen vermitteln", erklärte Pulz. Zu den weiteren Aufgaben gehören etwa Beratung und Management bei der Bedrohung mit terroristischem Hintergrund, das Angebot von Laboranalysen mit hoher Sicherheitsstufe ("S3") oder die Fortschreibung von Infektions- und Alarmplänen. Das ZGI ist als Stabstelle direkt dem Landesgesundheitsamt (NLGA) unterstellt. Ihm obliegt die Prävention, Erkennung und Bekämpfung von Gesundheitsgefahren.

"Wir wollen diagnostische Sicherheit bei den relevanten Erregern gewährleisten", sagte Pulz, "sachgerechte, wissenschaftlich fundierte Beratung bieten und eine Versachlichung emotional überlagerter Themen ermöglichen."

Für niedergelassene Ärzte bleibe im Prinzip alles beim Alten, so Pulz. "Ansprechpartner sind nach wie vor die Gesundheitsämter vor Ort. Natürlich können die Ärzte sich bei Bedarf auch an uns wenden."



STICHWORT

ZGI

Das neue Zentrum für Gesundheits- und Infektionsschutz (ZGI) ist dem Landesgesundheitsamt (NLGA) unterstellt. Das NLGA bietet unter anderem auch regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte, medizinisches Fachpersonal und den öffentlichen Gesundheitsdienst an.

Weitere Infos im Internet unter Info: www.nlga.niedersachsen.de

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