Bei Gelbfieber-Impfung von Senioren ist Vorsicht geboten

MARBURG (ug). Bei Personen über 60 Jahren muss die Indikation zur Erstimpfung gegen Gelbfieber sehr streng gestellt werden. Denn in den vergangenen Jahren sind bei alten Menschen schwere neuro- und viszerotrope Impfkomplikationen festgestellt worden. Auch zu Todesfällen ist es gekommen.

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Schwere neurologische und viszerale Erkrankungen (etwa eine Enzephalitis) nach der Gelbfieberimpfung seien sehr selten und träten nur nach einer Erstimpfung auf, so Professor Gerhard Burchard, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin. Das Risiko steige aber deutlich mit dem Alter. Für Menschen zwischen 60 und 69 Jahren liegt es bei 1,1 pro 100 000 Impfungen, für über 70-Jährige bei 3,2 pro 100 000 Impfungen.

Wer die Impfung aber einmal in seinem Leben vertragen habe, werde auch im Alter keine Probleme haben, sagte Burchard auf dem 5. Marburger Tag der Reise- und Tropenmedizin.

Auch Menschen mit gestörter Immunkompetenz haben ein hohes Risiko für diese schweren Impf-Reaktionen. Dazu gehören Morbus-Crohn-Patienten mit immunmodulierender Therapie und Patienten, die eine hochdosierte Kortikoidtherapie bekommen. Kontraindiziert ist die Impfung zudem bei Schwangeren und Patienten mit Thymus-Erkrankung. Das sei bei einer Reiseberatung zu beachten, zumal die Gelbfieberimpfung von einigen Ländern zur Einreise vorgeschrieben wird, etwa von Mosambik und neuerdings auch von Peru für Reisende ins Amazonasgebiet.

Ganz aktuell wurde Gelbfieber- Alarm im südamerikanischen Dreiländereck Argentinien, Brasilien und Paraguay gegeben. Reisende in diese Region sollten unbedingt über das Erkrankungs-Risiko informiert und gegebenenfalls geimpft werden

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