Stammt die Cholera in Haiti aus Südostasien?

NEU-ISENBURG (eis). Der Stamm der Cholera-Erreger, an dem in Haiti seit Januar 2010 fast 300.000 Menschen erkrankt und mehr als 4500 gestorben sind, ähnelt aktuell zirkulierenden Cholera-Stämmen in Südostasien. Das hat eine Untersuchung der UN ergeben.

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Nach Ausbruch der Cholera-Epidemie in Haiti waren UN-Friedenskräfte aus Nepal beschuldigt worden, die Erreger eingeschleppt zu haben. Die Bakterien seien dabei über die Abwässer eines UN-Camps in das Artibonite-Fluss-System gelangt.

Mit dem Wasser hätten sich die Einwohner dann mit Cholera infiziert. Bisher hatte die UN die sanitären Anlagen im Camp als ausreichend bezeichnet, um eine Kontamination des angrenzenden Flusses auszuschließen.

Die Untersuchungskommission konnte dies nicht bestätigen. Die Maßnahmen im Camp reichten nicht aus, um eine Verschmutzung des Flusses zu verhindern. Trotzdem habe die Untersuchung keine wissenschaftlichen Belege für einen Ursprung der Epidemie in dem Camp gefunden.

Viele Faktoren fördern den Cholera-Ausbruch in Haiti: Häufig wird Trinkwasser ohne ausreichende Aufbereitung aus Flüssen gewonnen.

Die Einwohner haben keine Teilimmunität gegen die Krankheit, da Cholera seit hundert Jahren auf der Insel nicht mehr vorgekommen ist. Und weil jetzt im Frühling in Haiti die Regenzeit beginnt, könnte die Epidemie sich weiter verschlimmern.

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