Masernviren fliegen beim Husten in die Luft

LANGEN (dpa). Masern sind hoch ansteckend. Die Ursache dafür haben jetzt Forscher des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen analysiert. Das Virus verbreitet sich von einer strategisch günstigen Stelle aus: der Luftröhre.

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Vom typischen Masern-Husten werden die winzigen Partikel dann in die Umgebung geschleudert - und von den Umstehenden eingeatmet, schreiben die Forscher im Fachjournal "Nature".

Bisher war nicht im Detail bekannt, wie das Virus in den Körper gelangt, schreibt das Institut. Klar war, dass die Viren mit Hilfe eines bestimmten Rezeptors Zellen in den Atemwegen infizieren.

Rückkehr in die Lunge war bisher unbekannt

Diese virusbeladenen Zellen wandern über die Lymphknoten in die Organe, wo sie sich vermehren. "Wie aber die Erreger in die Atemwege zurückgelangen, um schließlich den Weg nach außen zu nehmen, blieb bisher ein Rätsel."

PEI-Forscher Michael Mühlebach hat nun mit Kollegen aus den USA, Kanada, Singapur und Frankreich das Geheimnis gelüftet: Das Forscherteam identifizierte ein sogenanntes Transmembranprotein namens Nectin-4 als "Schuldigen".

Mit Masernviren gegen Krebs

"Diese Erkenntnis kann möglicherweise auch dazu beitragen, den Einsatz von Masernviren in der Krebstherapie zu verbessern", teilte das PEI am Mittwoch mit.

In Studien wurde gezeigt, dass die Partikel Tumore schrumpfen lassen. Indem sie sich in Tumorzellen vermehren, lösen sie deren Zelltod aus.

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