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Infektionsschutz mit doppelten Handschuhen

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Chirurgisches Personal ist täglich gefährdet, sich bei Eingriffen an blutverschmiertem Op-Besteck zu verletzen und so möglicherweise mit Hepatitis- oder HI-Viren zu infizieren.

Einzige Barriere zwischen Patienten und Händen der Chirurgen bleiben intakte Handschuhe, die allerdings nach den Ergebnissen einer Studie häufig perforiert werden: Im Mittel kommt es pro Tag zu einem unerkannten und damit potentiell infektiösen Blutkontakt.

Optimalen Schutz vor einer solchen Ansteckung sieht Professor Friedrich Hofmann in doppelten Handschuhen mit Indikatorsystem, um Läsionen der Handschuhmembran sofort zu erkennen. Der Präventiv- und Arbeitsmediziner von der Universität Wuppertal hat zusammen mit seinem Institutskollegen Privatdozent Nenad Kralj sowie Professor Tino F. Schwarz von der Universität Würzburg das Buch "Technischer Infektionsschutz im Gesundheitsdienst II - Anwendung doppelter Handschuhe" herausgegeben.

Die Autoren beschreiben die Vorzüge unter anderem damit: Das Blutkontakt-Risiko sinkt schon bei zwei übereinander getragenen, gewöhnlichen Op-Handschuhen um den Faktor zehn. Indikatorsysteme, bei denen der äußere Handschuh transparent und der hautnahe farbig ist, haben zudem den Vorteil, die Perforation durch einen Fleck deutlich sichtbar zu machen. So werden nahezu alle undichten Stellen des äußeren Handschuhs rasch erkannt, okkulte Perforationen sind fast ausgeschlossen. (hsr)

F. Hofmann, N. Kralj, T.F. Schwarz (Hrsg.): Technischer Infektionsschutz im Gesundheitsdienst II - Anwendung doppelter Handschuhe; ecomed verlag Landsberg 2004; 93 Seiten, Paperback, Euro 18,00, ISBN 3-609-16243-0

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