Neues Testsystem für Erreger der Hepatitis C vorgestellt

HEIDELBERG (ple). Eine internationale Forschergruppe, in der auch Wissenschaftler von der Universität Heidelberg mitarbeiten, hat es erstmals geschafft, in vitro ein Zellkultursystem für die Vermehrung von Hepatitis-C-Viren zu etablieren. Dieses System wird nach Ansicht der Forscher die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen beschleunigen.

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Wie die Wissenschaftler in der aktuellen Online-Ausgabe von "Nature Medicine" berichten, haben sie genetisches Material von Hepatitis-C-Viren eines Patienten verwendet, der eine fulminante Hepatitis C hatte. Von dem genetischen Material machten sie in vitro eine RNA-Kopie.

Dieses genetische Material schleusten sie in Leberkrebszellen, die sie in der Kulturschale züchteten. In den Zellen entstanden tatsächlich infektiöse Viruspartikel, die aus den Zellen hinausgeschleust wurden. Nach Angaben der Forscher sind die so gezüchteten Hepatitis-C-Viren für Schimpansen infektiös.

Die Bedeutung dieser Forschungsleistung wird klar, wenn man die extrem schwierige Aufklärung der Eigenschaften des Hepatitis-C-Virus berücksichtigt. US-Forschern des Unternehmens Chiron ist es erst 1989 gelungen, mit einem sehr komplizierten Verfahren das Genom des damals noch als Non-A-Non-B-Virus bezeichneten Erregers zu klonen.

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