Erfolg mit Dreierkombi bei HCV vom Genotyp 4

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BOSTON (hub). Der Zusatz des Proteasehemmers Telaprevir zur Standardtherapie aus peg-Interferon und Ribavirin steigert die Heilungschancen bei chronischer Hepatitis C durch Viren vom Genotyp 1. Telaprevir bringt aber auch Vorteile bei HCV-Infektionen durch Genotyp 4.

Die Phase-II-Studie wurde beim Leberkongress AASLD in Boston vorgestellt (Poster 828). 24 Patienten mit HCV-Infektion durch den Genotyp 4 wurden in drei Gruppen geteilt: Eine erhielt initial zwei Wochen Telaprevir, eine peg-Interferon und Ribavirin und die dritte alle drei Präparate. Weitere 48 Wochen bekamen alle die Dreier-Kombination. Nach zwei, 49 Wochen und weiteren 24 Wochen wurde die HCV-RNA bestimmt.

Nach zwei Wochen unterschieden sich die Virus-RNA-Konzentrationen deutlich: Mit Telaprevir hatte sie um 0,8 Log-Stufen abgenommen, mit der Standardtherapie um 1,6 und mit der Tripletherapie um 4,3. Die Autoren leiten daraus einen möglichen synergistischen Effekt der drei Substanzen ab.

Diese Unterschiede nach der Initialphase änderten die langfristigen Ergebnisse aber nicht. Hier lag das nachhaltige virologische Ansprechen (SVR) bei 63 Prozent (sowohl mit Triple- als auch Standardtherapie initial) und 50 Prozent mit Tripletherapie.

In der initialen Phase gab es bei fünf Patienten in der Telaprevir-Monogruppe einen Virusdurchbruch. Zwei dieser Patienten hatten Virusvarianten mit Sequenzhomologien zu HC-Viren vom Genotyp 1, die bekannt für ein schlechtes Therapieansprechen sind.

Auch wurde nicht das IL28B-Gen typisiert. Der Austausch zweier Basen bei diesem Gen führt zu verringerten Ansprechraten auf die Triple-Therapie mit Telaprevir bis hin zum Therapieversagen. Auch dies könnte eine Ursache für die unterschiedlichen Ansprechraten in den drei Studienarmen sein.

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