Welt-Hepatitis-Tag

Virustests gegen Leberkrebs

Es lohnt sich, einer Virushepatitis früh auf die Spur zu kommen. Vor allem Risikogruppen sollten auf Hepatitis getestet werden, raten Experten. Und bei jeder Erhöhung der Transaminasen mit unklarer Genese sollten Hausärzte das HBs-Antigen und HCV-Antikörper bestimmen lassen.

Von Michael Hubert Veröffentlicht:
Hat sich diese Patientin mit einem Hepatitis-Virus infiziert? Die Bestimmung von HBs-Antigen und HCV-Antikörper schafft Klarheit.

Hat sich diese Patientin mit einem Hepatitis-Virus infiziert? Die Bestimmung von HBs-Antigen und HCV-Antikörper schafft Klarheit.

© Klaro

KÖLN. Virale Lebererkrankungen verlaufen stumm, die Symptome sind meist unspezifisch. Nur mit einem Test können Virusträger erkannt und therapiert werden.

Dafür soll der jährliche Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli sensibilisieren. Das Motto in diesem Jahr lautet: "Näher als Du denkst: Das ist Hepatitis - Informier Dich. Schütz Dich. Lass Dich testen."

Schätzungen des Robert Koch-Instituts gehen davon aus, dass in Deutschland jeweils eine halbe Million Menschen chronisch mit Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Viren infiziert sind.

Vor allem Risikogruppen sollen getestet werden. Und bei jeder Erhöhung der Transaminasen mit unklarer Genese sollten Hausärzte das HBs-Antigen und HCV-Antikörper bestimmen lassen (S3-Leitlinie 021/011).

Mit diesen beiden Labortests werden über 95 Prozent der chronischen Infektionen mit Hepatitis B und C erkannt. Bei begründetem Verdacht sind die Tests GKV-Leistung.

Nicht nur auf die Leberfunktion achten

Ein Schritt weiter gehen jetzt die USA. Dort empfehlen die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) seit kurzem, alle Angehörigen der Baby-Boomer-Generation auf Hepatitis C zu testen.

Die zwischen 1945 und 1965 Geborenen würden 75 Prozent der HCV-Infizierten in den USA ausmachen. Viele hätten sich als Teens oder junge Erwachsene mit dem HC-Virus angesteckt, darunter einige durch Experimente mit Drogen, andere durch Bluttransfusionen vor Beginn der 1990er Jahre.

Die meisten dieser Ereignisse liegen Jahrzehnte zurück, die Betroffenen seien sich daher des Risikos nicht bewusst.

Routinetests der Leberfunktionen würden nicht ausreichen, jeder zweite Virusträger fiele damit durchs Raster, so die CDC. Hintergrund der Empfehlung ist die deutlich gestiegene Zahl der Todesfälle durch HCV-bedingten Leberkrebs.

Von 1999 bis 2007 stieg in den USA diese Zahl von 8000 auf 15.000. Stumme Infektionen zu erkennen, biete die Chance, mehr Menschenleben durch entsprechende Therapien zu retten, so die CDC in einer Mitteilung.

S3-Leitlinie im Internet unter: http://leitlinien.net - suchen nach Nr. 021/011, Infos zum Welt-Hepatitis-Tag: www.welthepatitistag.info

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