Impfschutz gegen Diphtherie ist mangelhaft

MARBURG (nsi). Nur vier von zehn Deutschen haben einen Impfschutz gegen Diphtherie. Bei den über Dreißigjährigen ist es sogar nur jeder Dritte. Diphtherie kann aber auch bei uns auftreten, denn in vielen Ländern ist die Krankheit wieder häufig.

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Deshalb sollten Ärzte mit einem Blick in den Impfpaß prüfen, ob die Diphtherie-Impfungen vollständig sind. So benötigen Erwachsene alle zehn Jahre eine Auffrischung. Daran hat Professor Christel Hülße aus Rostock bei einer Veranstaltung von Chiron Behring in Marburg erinnert.

Bisher habe sich die niedrige Durchimpfungsrate noch nicht durch erhöhte Erkrankungszahlen in Deutschland bemerkbar gemacht, denn Kinder werden bisher konsequent geimpft: 77 Prozent der Viertkläßler haben einen Immunschutz. Ältere Menschen seien oft noch immun, weil sie in Kindheit oder Jugend Kontakt mit dem Erreger hatten. So würden Infektionsketten unterbrochen. Noch. "Sobald die Erreger in größere Populationen ohne Immunschutz gelangen, wird die Infektionsrate zunehmen", warnt Hülße.

Sie erinnerte daran, daß allein zwischen 1990 und 2000 in Staaten der ehemaligen Sowjetunion etwa 160 000 Menschen erkrankt und 4000 gestorben sind. Nur flächendeckende Impfungen hätten die Epidemie eindämmen können.

Die Sterblichkeit bei Diphtherie beträgt fünf bis zehn Prozent bei Erwachsenen unter 40 Jahren und ist etwa doppelt so hoch bei älteren Erwachsenen und Kindern. Behandelt wird mit einem Antiserum plus Antibiotika.

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