Impfung senkt drastisch die Sterblichkeit an Windpocken

ATLANTA (eis). Seit sechs Monaten wird in Deutschland allen Kindern die Varizellen-Impfung empfohlen. Einige Krankenkassen weigern sich jedoch, die Impfung zu bezahlen (wir berichteten). Rückenwind für die STIKO-Empfehlung kommt jetzt aus den USA. Dort wurde durch Impfen die Sterblichkeit an Windpocken bei Kindern und Erwachsenen stark reduziert.

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In den USA gibt es seit 1999 eine Empfehlung zur generellen Windpocken-Impfung von Kindern. Davor (1990 bis 1994) wurden dort etwa 145 Windpockentote jährlich registriert, wie Dr. Jane F. Seward von den Centers for Disease Control (CDC) in Atlanta und ihre Kollegen berichten (NEJM 352, 2005, 450).

Nach den Daten des US-Sterberegisters zählen dazu auch Tote, bei denen Varizellen als Komplikation einer schweren Erkrankung zum Tode geführt hatten, etwa bei Krebs oder HIV-Infektion.

Insgesamt sei durch die Impfung die Zahl der Windpockentoten in den USA auf 66 pro Jahr (1999 bis 2001) reduziert worden, so die Forscher. Dabei nahm die Zahl der Windpockentoten bei den Ein- bis Vierjährigen nach Einführung der Impfung um 92 Prozent ab, bei den Säuglingen um 78 Prozent, bei den Fünf- bis Neunjährigen um 89 Prozent und bei älteren Kindern sowie Erwachsenen (bis 49 Jahre) um 75 Prozent.

Die Abnahme der Windpockentoten unter Erwachsenen - die gar nicht geimpft werden - wird damit erklärt, daß durch das Impfprogramm die Viruszirkulation insgesamt stark verringert wurde.

"Die Analyse belegt klar, daß die Windpocken-Sterblichkeit mit dem Impfprogramm dramatisch abgenommen hat", so Seward.

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