Vakzine verhindert viele schwere Meningitiden

BERLIN (gvg). Die Impfung gegen C-Meningokokken könnte bei konsequenter Anwendung die Häufigkeit invasiver Meningokokken-Infektionen in Deutschland um ein Drittel verringern.

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"C- und B-Meningokokken verursachen zusammen über 90 Prozent der schweren Meningokokken-Infektionen in Deutschland", hat die Kinderärztin Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach berichtet. Der Anteil des gefährlicheren C-Stamms, gegen den eine Impfung bei Kindern möglich ist und jetzt empfohlen wird, lag jahrelang bei etwa einem Viertel der schweren Meningokokken-Infektionen.

Das sagte die Ärztin auf einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Meningokokken des Deutschen Grünen Kreuz. Im Mittel erkrankten in den vergangenen zehn Jahren pro Jahr 225 Patienten am C-Stamm, 25 starben jährlich daran, und bei ebensovielen Patienten kam es zu bleibenden Schäden wie ZNS-Störungen, Hörproblemen oder Amputationen.

"Die Bedeutung des C-Stamms hat in den letzten Jahren eher noch zugenommen", so Lindlbauer-Eisenach. Die Aufnahme in den Impfkatalog komme damit zur rechten Zeit (wir berichteten). So hatte der C-Stamm in den Jahren 2003 bis 2005 in mehreren Bundesländern einen Anteil bei den schweren Meningokokken-Infektionen von über einem Drittel.

In Mecklenburg-Vorpommern waren es im vergangenen Jahr 40 Prozent, im Saarland im Jahr davor sogar 50 Prozent. Auch in Baden-Württemberg und Bayern ist der C-Anteil seit Jahren mit 30 bis knapp 40 Prozent überdurchschnittlich hoch.

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