Arzt ist wichtigste Infoquelle für Impfungen

LÜBECK (hub). Ärzte sind die Hauptinformationsquelle für die Grippe- und Pneumokokken-Impfung. Sie können daher die Impfraten erhöhen. Das geht aus Daten von chronisch Lungenkranken aus Deutschland hervor.

Veröffentlicht:

Fast 80 Prozent gegen Grippe und Pneumokokken geimpfte Asthma- und COPD-Patienten sagten, die entscheidende Information, sich impfen zu lassen, sei von ihrem Arzt gekommen. Hier steckt Potenzial, das genutzt werden kann: Denn ein Drittel der chronisch lungenkranken Patienten wurde noch nie Grippe-geimpft, und 75 Prozent hatten noch nie Informationen zur Pneumokokken-Impfung bekommen. Nur knapp jeder zweite (47 Prozent) hatte im Vorjahr eine Influenza-Impfung erhalten, und nur 15 Prozent sind gegen Pneumokokken geimpft.

Aus den Daten ergibt sich auch: Asthma und COPD allein werden offenbar nicht als ausreichende Indikation für die Impfungen wahrgenommen, sondern erst in Kombination mit dem Alter. Denn nimmt das Alter zu, steigen auch die Impfraten: von 11 Prozent bei den 18- bis 20-Jährigen auf 43 Prozent bei den 60-Jährigen. Bei den 61- bis 70-Jährigen sind sogar 63 Prozent geimpft. Bei der Pneumokokken-Impfung nimmt die Rate von 2 auf 8 Prozent zu und springt bei den 61- bis 70-Jährigen auf 23 Prozent.

Als Grund, nicht gegen Grippe geimpft zu sein, nannte jeder Zweite mangelnde Information, 90 Prozent nannten diesen Grund zur Pneumokokken-Impfung.

Für die Studie wurden über 2100 Patienten mit Asthma oder COPD - im Schnitt 57 Jahre alt - in einem deutschen Lungenzentrum befragt (J Infection 55, 2007, 347).

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Impfen - Arzt und Patient gewinnen

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Impfempfehlungen

Neuer STIKO-Chef fordert mehr Personal

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen