KOMMENTAR
Neue Zielgruppen für die Masern-Impfung
Bei Masern gibt es in Deutschland immer noch in einigen Regionen große Impflücken. Vor allem älteren Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen fehlt der Schutz, was bei aktuellen Ausbrüchen immer wieder deutlich wird. Diese Gruppen sind generell für eine Prävention schwer zu erreichen, und jeder Kontakt zu ihnen sollte für (Masern)-Impfungen genutzt werden.
Angesichts größerer ungeschützter Bevölkerungsgruppen muss zudem verhindert werden, dass aus einzelnen Masern-Erkrankungen Ausbrüche werden. Hausärzten kommt hier eine wichtige Rolle zu: Jeder Patient mit Masernverdacht muss unbedingt sofort an das örtliche Gesundheitsamt gemeldet werden.
Die Ämter haben dann weit reichende Möglichkeiten, gefährdete Kontaktpersonen zu impfen und sie abzuschirmen. Durch eine Typisierung der Erreger lassen sich zudem Infektionswege klären und mit den Erkenntnissen die Präventions-Maßnahmen optimieren.
Jede ungeschützte Kontaktperson eines Masernkranken sollte binnen drei Tagen geimpft werden, rät die Ständige Impfkommission. Für diese Empfehlung gibt es keine Altersgrenze. Gerade bei Erwachsenen können Masern schwer verlaufen. Und immer seltener kann man von einer Immunität nach durchgemachter Erkrankung ausgehen.