Kinderimpfungen: Eltern wollen ärztliche Beratung

98 Prozent der Eltern wünschen sich Informationen vom Arzt, wenn es um Impfungen für ihre Kinder geht. Manche unterschätzen die Risiken der Krankheiten, so eine Studie. Vor allem in puncto Masern, Keuchhusten und Hepatitis B sei der Impfschutz bei Kindern noch immer lückenhaft.

Veröffentlicht:
Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO); viele Eltern unterschätzen die Bedeutung der Masernimpfung.

Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO); viele Eltern unterschätzen die Bedeutung der Masernimpfung.

© BZgA

BONN (eb). Die Mehrheit der Eltern von Kindern im Alter bis zu 13 Jahren folgt den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit über 3000 Eltern.

Doch vor allem bei Masern, Keuchhusten und Hepatitis B sei der Impfschutz noch immer lückenhaft, teilt die BZgA mit.

Jeder dritte Erziehungsberechtigte hält Masern für nicht gefährlich

Bedeutsamer Einflussfaktor bei der Impfentscheidung ist das Wissen der Eltern zum Impfen und zu den Infektionskrankheiten. Manche Eltern unterschätzen die Risiken von impfpräventablen Krankheiten, so hält jeder dritte Erziehungsberechtigte Masern für nicht gefährlich.

Dies sei besonders vor dem Hintergrund der aktuell steigenden Zahl von Masern-Infektionen besorgniserregend. Deutschlandweit wurden in diesem Jahr bereits doppelt so viele Masern-Erkrankungen gemeldet wie in 2010 insgesamt zu verzeichnen waren.

98 Prozent der Eltern wollen ärztliche Beratung

Um die Impfbereitschaft zu steigern, sollten die Bedenken der Eltern Ernst genommen und bestehenden Missverständnissen mit fundierten, sachlichen Informationen entgegen getreten werden.

Laut BZgA-Studie möchten 98 Prozent der Eltern zum Thema Kinderimpfungen vom Arzt oder von einer medizinischen Fachkraft (90 Prozent) informiert werden.

Deutlicher Informationsbedarf bei Eltern mit Migrationshintergrund

Auch Informationsbroschüren und Faltblätter zu Impfungen sind bei vielen Eltern gefragt (81 Prozent). Besonders Eltern mit Migrationshintergrund äußern einen deutlichen Informationsbedarf, dem durch fremdsprachige Medien entgegengewirkt werden kann.

Daneben gewinnt das Internet gemäß Studie zunehmend an Bedeutung als Informationsmedium zum Impfen. So beabsichtigen 59 Prozent der Befragten, künftig diesen Informationsweg zu nutzen.

Die BZgA stellt zusätzlich zu diversen, auch fremdsprachigen Printmedien umfangreiche Informationen auf ihrem Internetportal www.impfen-info.de bereit.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Nach Brustkrebs gegen COVID und Influenza gleichzeitig impfen?

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung