Polio-Impfung ist 50 Jahre alt

NEU-ISENBURG (eis). Seit 50 Jahren gibt es in der Bundesrepublik Deutschland eine Impfung gegen Polio, in der ehemaligen DDR noch länger. Anfang Februar 1962 führte Bayern als erstes Land der Bundesrepublik den Lebend-Impfstoff ein.

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Die Kampagne unter dem Motto "Schluckimpfung ist süß - Kinderlähmung ist grausam" zeigte schnell Wirkung: So waren 1961 nach Angaben des Paul-Ehrlich-Institutes in der Bundesrepublik noch mehr als 4600 Menschen erkrankt, 1962 waren es dann nur etwa 290.

Von da an sanken die Zahlen in vielen Ländern. Die WHO startete 1988 ein Programm zur Polio Eradikation. Das Ziel "eine Welt ohne Polio" wurde noch nicht erreicht.

Vor allem Pakistan, Afghanistan und Nigeria bereiten Sorgen. Aus Indien wurde seit einem Jahr kein neuer Fall gemeldet.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Impfprogramm mit beispiellosem Erfolg

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Dr. Thomas Georg Schätzler 02.02.201216:54 Uhr

Von der süßen Schluckimpfung zur IPV-Vakzination

In den Jahren des Wechsels von der Schluckimpfung mit attenuiertem Lebendimpfstoff zur Spritzenimpfung mit inaktiviertem Polio-Impfstoff (IPV) lag 1999 der Durchimpfungsgrad für Polio bei 96 %. Die so erfolgreiche Schluckimpfung in Deutschland seit 1962 musste u. a. deswegen zur IPV modifiziert werden, weil es in Berlin einen spektakulären Impfpoliofall gegeben hatte. Dieser beschäftigte selbst den Bundesgerichtshof (BGH).

Damals hatte eine junge Mutter ihr frisch geimpftes Kleinkind einem jungen Mann mit negativem Impfstatus zur längeren Betreuung anvertraut, der offensichtlich mit der Hygiene beim Windelwechseln völlig überfordert war und sich dabei selbst mit Polioimpfviren infizierte. Der damals impfenden Amtsärztin wurde höchstrichterlich vorgehalten, sie hätte die Mutter über diese extrem seltene Polio-Impfkomplikation aufklären und über die Infektionsgefahren einer derart marginalen, aber grundsätzlich möglichen Konstellation informieren müssen.

In Übereinstimmung mit internationalen Gepflogenheiten empfiehlt die STIKO deshalb seit 1998 nur noch die Verwendung des inaktivierten Polio-Impfstoffes (IPV), um die im Zusammenhang mit der Lebendvakzine auftretenden Impfpoliofälle (VAPP) zu vermeiden.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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