Kommentar zu Pneumokokken

Schutz vor Pneumonien

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Pneumonien bedrohen alte Menschen und chronisch Kranke besonders stark. Trotzdem wird in Deutschland die empfohlene Impfung gegen Pneumokokken - als häufigste bakterielle Pneumonie-Erreger - nur schlecht angenommen.

Das liegt vor allem auch an widersprüchlichen Studiendaten zur Wirksamkeit der vorhandenen Polysaccharidvakzine.

Besser wirksame Impfstoffe für Erwachsene gegen Pneumokokken werden daher dringend benötigt. Seit einem guten Jahr ist zwar in Deutschland auch eine Konjugatvakzine für Menschen ab 50 Jahre verfügbar. Die Ständige Impfkommission zögert aber bei einer Empfehlung.

Die Belege für eine im Vergleich zur herkömmlichen Vakzine bessere Wirksamkeit des modernen Präparats, die den höheren Preis rechtfertigen würden, reichen den Experten nicht aus. Abgewartet werden jetzt Ergebnisse einer großen niederländischen Studie hierzu.

Bis dahin bleibt es wichtig, den bisher verfügbaren Schutz in den Zielgruppen so gut wie möglich zu verbreiten. Lungenentzündungen sind potenziell lebensbedrohlich, weshalb auch die Option eines geringen Schutzes nicht verschmäht werden darf.

Besonders die Grippe-Impfsaison ist jetzt eine gute Gelegenheit, Patienten auf die Pneumokokkenimpfung anzusprechen.

Lesen Sie dazu auch: Pneumokokken: Große Gefahr für Diabetiker

Mehr zum Thema

Glosse

Die Duftmarke: Im Impfwahn

Pandemie-Nachlese

COVID-Impfung hat auch Herz und Gefäße geschützt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System