Grippe-Impfung senkt drastisch Sterblichkeit bei alten Menschen

LONDON (eis). Impfen rettet vielen alten Menschen im Winter das Leben. Das Risiko alter Menschen über 75 Jahre, bei einer Grippewelle zu sterben, wird durch die Influenza-Impfung um über 80 Prozent vermindert, hat eine britische Studie ergeben.

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Für die Untersuchung wurden Daten von 24  535 Patienten aus 73 Allgemeinarztpraxen in Großbritannien verwendet. Die Praxen nahmen an einer Studie des Medical Research Council zur ambulanten medizinischen Betreuung Älterer teil.

Sowohl für die jeweils aktuell Geimpften als auch für die Ungeimpften wurden für jeden Tag zwischen Januar 1996 und August 2000 die Sterberaten ermittelt (BMJ 329, 2004, 660). Diese wurden anhand der Wochendaten des Public Health Laboratory in Relation zum Ausmaß der jeweils zirkulierenden Influenzaviren gesetzt.

Ergebnis: Für Tage außerhalb einer Grippesaison ergab sich bei den Geimpften eine Sterberate von 7,7 Prozent, im Vergleich zu 9,4 Prozent bei Ungeimpften. In den Grippe-Saisons ging die Schere bei den Sterberaten stark auseinander: 9,7 Prozent bei den Geimpften im Vergleich zu 13,9 Prozent bei den Ungeimpften.

Verglichen mit den Tagen ohne Influenza-Virusnachweis wurde im Zusammenhang mit Tagen, an denen eine starke Viruszirkulation herrschte, bei den Ungeimpften eine um 13,4 Prozent erhöhte Sterberate ermittelt. Bei den Geimpften war die Rate dagegen nur um 2,2 Prozent erhöht. Hieraus wurde ein Schutz der Vakzine von 83 Prozent ermittelt. Wie zu erwarten, war die Rate der Sterblichkeit aufgrund respiratorischer Erkrankungen bei geimpften Teilnehmern am niedrigsten.

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