Hausärzte bei Grippe-Pandemie gefordert

BERLIN (eb). Der in dieser Woche am Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin vorgestellte Nationale Influenza-Pandemie-Plan schreibt der Versorgung durch Hausärzte eine vorrangige Bedeutung zu.

Veröffentlicht:

Sollte es zu einer Grippe-Pandemie kommen, wird damit gerechnet, daß ein Gesundheitswesen innerhalb kürzester Zeit die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit erreicht. In dem erarbeiteten Pandemieplan wird deswegen klar das Primat der hausärztlichen Versorgung betont: "Im Pandemiefall sollten Erkrankte möglichst lange ambulant behandelt werden, um die Klinikbetten für die wirklich Schwerstkranken vorzuhalten", so Professor Reinhard Kurth, Leiter des RKI, über einen der Grundgedanken des Konzepts bei der Vorstellung des ersten Teils des Plans in Berlin. Auch eine sehr frühzeitige Rückübernahme von bereits genesenden Patienten aus der stationären Therapie ist erforderlich.

Regionale Kooperationsverbünde zwischen Kliniken und niedergelassenen Ärzten sollen Pläne erarbeiten, wie die Patienten bei einer Grippe-Pandemie auf Praxen und Kliniken verteilt werden. Jeder Arzt sollte schon jetzt überlegen, wo er im Fall der Fälle in seiner Praxis einen zusätzlichen, temporären Wartebereich für Patienten mit Grippe-Verdacht einrichten kann.

Die Empfehlungen des Bundes und der Länder zur Finanzierung eines Impfstoffs im Plan hält Kurth für wenig konkret: "Da steht viel zu viel Konjunktiv drin. Man müßte, oder man sollte - wenn ich das schon höre!", so Kurth zur Zeitung "Die Zeit".

Mehr zum Thema

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Influenza

Impfung gegen Influenza mit deutlichem Zusatznutzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen