Reisemedizin

Schon 24.000 Cholera-Kranke in Tansania

In Afrika und in Indien häufen sich regional Cholera-Fälle. Reisenden wird zur Impfung geraten.

Von Dr. Sandra Vergin und Professor Tomas Jelinek Veröffentlicht:

Seit dem vergangenen Jahr gibt es in Tansania einen Cholera-Ausbruch. Bis Ende April wurden dabei mehr als 24.000 Erkrankungen und 378 Todesfälle registriert, berichtet die WHO. Ausbrüche von Cholera gibt es zudem in weiteren Regionen Afrikas und in Indien.

So wurden aus dem Norden Malawis 266 Erkrankungen inklusive 13 Todesfälle binnen zwei Monaten gemeldet. In Kenias Narok County hat es einen Cholera-Ausbruch an einer High School gegeben, 11 Patienten werden in einem Krankenhaus behandelt.

Zudem wurde ein Ausbruch im Mandera County mit 320 Infizierten und drei Todesopfern gemeldet. Daneben gibt es auch aus den indischen Bundesstaaten Uttar Pradesh und Rajasthan Berichte über rund 140 Erkrankte, berichtet die International Society for Infectious Diseases.

Der Erreger Vibrio cholerae wird hauptsächlich durch verunreinigtes Wasser, aber auch durch kontaminierte Lebensmittel übertragen. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage. Typisch sind wässriger Durchfall und meist zusätzlich Erbrechen.

Betroffene werden in erster Linie mit Flüssigkeits- und Elektrolyt-Substitution behandelt, gegebenenfalls kann zusätzlich ein Antibiotikum gegeben werden. Unbehandelt droht eine schwere Dehydrierung mit Kreislaufschock, Nierenversagen und letztlich der Tot.

Vor Reisen in Ausbruchsregionen oder in Länder mit Hygienemängeln ist die Impfung zu empfehlen. Der Impfstoff bietet zudem eine gewisse Kreuzprotektion gegen ETEC-bedingten Reisedurchfall. Zum Trinken oder Zähneputzen sollte ausschließlich abgekochtes oder aus nachweislich sicheren Quelle stammendes Wasser verwendet werden. Auch häufiges Händewaschen und Desinfizieren mindern das Infektionsrisiko. (eb)

Mehr Infos zur Reisemedizin unter www.crm.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Abrechnung

Die wichtigsten EBM-Änderungen zum Quartalswechsel

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Dr. Gunther Gosch ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus Magdeburg und beschäftigt sich seit vielen Jahren schwerpunktmäßig mit der Notwendigkeit von Impfungen, insbesondere bei Säuglingen und Kindern.

© Portraitfoto Dr. Gosch: © Kai Spaete, Viren: © [M] Dr_Microbe / Getty Images / iStock; Bakterien: © [M] Kateryna_Kon / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Auffrischimpfung: Polio und Pertussis vergessen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Erfolgreiche Teamarbeit

HÄPPI: So gelingt die Delegation in Hausarztpraxen

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache