Antibiotika

Eltern reduzieren oft Arzneidosis

Die Praxis vieler Eltern ist besonders bei Antibiotika bedenklich. Zu niedrig dosierte Mittel fördern Resistenzen.

Veröffentlicht:

ERLANGEN. Viele Eltern geben ihren Kindern einer Studie zufolge Medikamente in zu geringer Dosis. Sie wollten ihren Nachwuchs damit möglichst wenig schädigen oder vor Nebenwirkungen schützen, berichtete die Universitätsklinik Erlangen.

"Sie erreichen damit aber das genaue Gegenteil", warnte Studienleiterin Antje Neubert von der Kinder- und Jugendklinik in einer Mitteilung der Hochschule.

Bei verringerten Dosierungen bleibe die Wirkung oft aus. Dabei träten unerwünschte Nebenwirkungen häufig unabhängig von der Dosis auf - auch in therapeutisch nicht wirksamen Dosierungen. Der Untersuchung zufolge verabreichen Eltern in 10 bis 15 Prozent aller Fälle eigenmächtig eine zu niedrige Medikamentendosis.

Besonders bedenklich sei, dass jedes fünfte Antibiotikum bei Kindern in zu niedriger Dosis verabreicht werde. Zu häufig und zu niedrig dosiert, könnten sich schnell Resistenzen bilden, erläuterte Neubert. Es bestehe die Gefahr, dass langfristig wirksame Antibiotika-Therapien künftig nicht mehr zur Verfügung stünden.

Die Studie beruft sich auf Daten von 17.000 Kindern und Jugendlichen, erhoben vom Robert Koch-Institut für eine Expertise zur Kinder- und Jugendgesundheit in Deutschland. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung