Mehr Infektionen durch Pilze nach Transplantation

WÜRZBURG (dpa). Die Zahl gefährlicher Pilzinfektionen nach einer Transplantation oder einer Chemotherapie nimmt in Deutschland stark zu. Derzeit erkranken jedes Jahr etwa 5000 Menschen durch den Pilz Aspergillus fumigatus.

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Im Jahr 2002 lag die Zahl der Erkrankten noch bei etwa 4000. Die Hälfte aller Infizierten sterbe an dem Pilz, der zumeist die Lunge und das Gehirn befalle, berichten Forscher der Uniklinik Würzburg. In einem von der EU mit drei Millionen Euro geförderten Projekt wollen nun internationale Experten unter Würzburger Leitung Tests entwickeln, die den Pilz schneller nachweisen. Zudem seien neue, kostengünstigere Therapien nötig, sagte Projektleiter Professor Hermann Einsele. Derzeit koste eine 14-tägige Therapie eines Patienten mit dieser Pilzinfektion 50 000 Euro. Das Projekt läuft bis 2010, die Forscher haben dabei auch Impfstoffe im Blick.

Die Pilze sind fast überall in der Umwelt zu finden, von der Biotonne bis zur Tapete. Im Durchschnitt atmet jeder Mensch täglich 30 bis 60 Sporen davon ein. Während dies gesunde Menschen in der Regel nicht merken, können sich bei immungeschwächten jedoch schwere Infektionen ergeben. So könne sich der Pilz etwa in der Lunge festsetzen und schließlich im ganzen Körper ausbreiten (invasive Aspergillose).

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