Jede dritte Erkrankung daheim erworben

STOCKHOLM (hub). Die Zahl der Infektionen durch das neue H1N1-Virus nimmt weltweit und in Europa zu. Der Anteil autochthoner Infektionen steigt deutlich.

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Jede dritte Erkrankung daheim erworben

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So wurden bis Montag früh, acht Uhr, in Europa über 260 bestätigte Erkrankungen durch Schweinegrippe, auch Neue Grippe oder Mexikanische Grippe genannt, registriert. Die meisten davon stammen mit jeweils mehr als 100 aus Spanien und Großbritannien. Von den letzten 14 neuen Erkrankungen in Großbritannien wurden 11 im Lande erworben. In Großbritannien liegt der Anteil autochthoner Infektionen mittlerweile bei über 50 Prozent. Insgesamt liegt diese Rate in Europa bei etwa einem Drittel, teilt das EU-Zentrum für Seuchenbekämpfung (ECDC) in Stockholm mit.

Aus Japan melden die ECDC 21 weitere Erkrankungen durch das neue H1N1-Virus. Keiner dieser Patienten habe Kontakt zu einem der vier zuvor bestätigten Erkrankten in Japan gehabt oder habe eine Reise unternommen. Das zuständige WHO-Büro berichte, dass es noch immer keine klaren Zeichen gebe, wie sich das Virus in den lokalen Gemeinschaften ausbreite. Betroffen sind weit über 100 Personen.

Auf dem südamerikanischen Kontinent breitet sich das mexikanische Virus ebenfalls weiter aus: Chile hat seine ersten Erkrankungen bestätigt, dabei handelt es sich um Reiserückkehrer aus Panama. Weltweit nähern sich die bestätigten Infektionen durch das neue H1N1-Virus einer fünfstelligen Zahl. Führend bleiben die USA mit etwa 5000, Mexiko mit deutlich über 3000 und Kanada mit etwa 500. Experten gehen davon aus, dass es deutlich mehr Erkrankte gibt, da nur bestätigte Fälle erfasst würden. Denn eine Erkrankung durch das neue H1N1-Virus wird in drei Schritten bestätigt: Erstens müssen die klinischen Symptome einer Influenza stimmen. Zweitens muss der Schnelltest - auf alle Influenza-A-Viren - positiv sein. Und drittens erfolgt dann eine molekularbiologische Untersuchung einer Patientenprobe.

Weltweit sind bisher über 70 Menschen durch das neue H1N1-Virus gestorben - fast alle davon in Mexiko. Außerhalb des amerikanischen Kontinents gab es bisher keine Toten.

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