Zweimal Schweinegrippe - das ist nicht unerwartet
Es ist keineswegs Zufall, dass es ausgerechnet eine Ärztin getroffen hat: Die US-Amerikanerin Dr. Debra Parsons, die zweimal kurz hintereinander an Schweinegrippe erkrankte, arbeitete in einer Klinik, wo täglich H1N1-infizierte Kinder behandelt wurden. Die US-Behörden drückten zwar ihre Verwunderung über die Doppel-Infektion aus und erklärten für unwahrscheinlich, was sie offenbar nicht wahrhaben wollten.
Hierzulande jedoch gab es bereits im Sommer andere Stimmen. So hatte Dr. Michael Pfleiderer vom Paul-Ehrlich-Institut vorhergesagt: Die Schweinegrippe verlaufe in Wellen mit womöglich virulenteren Viren. Und deshalb rate er, Menschen, die im ersten Schub an Schweinegrippe erkranken, trotzdem noch zu impfen, zumal wenn die Infektion milde verlaufen war. Denn man könne nicht sicher davon ausgehen, dass sie für den zweiten Schub einen Immunschutz haben.
Selbst wenn Parsons bisher ein Einzelfall war - er macht deutlich, dass der Experte recht hatte. Und er bestätigt erneut, dass auch die STIKO richtig liegt. Damit nämlich, der Impfung für Ärzte und allgemein für Beschäftigte in Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, die Kontakt zu Patienten oder infektiösem Material haben, oberste Priorität einzuräumen.
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