TB ist in Deutschland weiter rückläufig

BERLIN (gvg). In Deutschland ist auch 2007 die Zahl der Neuerkrankungen an Tuberkulose (TB) zurück gegangen. Experten warnen aber vor einer Trendumkehr, wenn es nicht gelingt, die globale TB-Problematik in den Griff zu bekommen.

Veröffentlicht:

Wie in jedem Jahr hat das Robert-Koch-Institut auch in diesem Jahr im Vorfeld des Welt-Tuberkulose-Tags am 24. März die aktuelle Infektionslage in Deutschland bekannt gegeben. Demnach wurden im Jahr 2007 in Deutschland 5020 Neuerkrankungen gemeldet. Das sind sieben Prozent weniger als 2006. 139 Menschen starben 2007 an Tuberkulose. Das entspricht einer Letalität von 2,8 Prozent. Diese Zahlen schreiben einen mittlerweile langjährigen, rückläufigen Trend bei der TB-Inzidenz in Deutschland fort.

Auch bei den Resistenzen ist derzeit kein Anstieg zu beobachten: Die Quote der gegen die wichtigsten beiden Tuberkulose-Medikamente Isoniazid und Rifampicin resistenten Keime ("multiresistent", MDR) lag 2007 bei zwei Prozent nach 2,2 Prozent im Jahr 2006 und 2,7 Prozent im Jahr 2005. Die Quote der gegen irgendeines der fünf Erstlinienmedikamente resistenten Keime lag bei 11,7 Prozent, nach 12,5 Prozent im Jahr 2006 und 13,5 Prozent im Jahr 2005.

"Die Resistenzzahlen klingen niedrig. Sie sind aber tatsächlich bemerkenswert hoch", sagte Privatdozent Dr. Walter Haas vom Robert Koch-Institut bei der Präsentation der neuen Zahlen in Berlin. Im Zusammenhang mit Globalisierung und Wirtschaftskrise sieht er die Gefahr wieder steigender Zahlen in kommenden Jahren. Aktuelle WHO-Daten zur TB-Inzidenz werden in der kommenden Woche veröffentlicht.

Schon jetzt nimmt auch in Deutschland in einigen Ballungsgebieten die Inzidenz gegen den Trend zu. Als besonders problematisch wertete Haas die hohe Rate an Therapieabbrechern bei jenen etwa 40 Prozent der TB-Patienten in Deutschland, die im Ausland geboren wurden. Bei knapp 40 Prozent aller nicht erfolgreich behandelten Infektionen in dieser Gruppe wurde die Therapie vorzeitig abgebrochen.

Mehr zum Thema

Robert Koch-Institut

Leichter Rückgang bei Tuberkulose-Fällen

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Eine Frau hält sich den schmerzenden Nacken fest

© Kay Abrahams / peopleimages.com / stock.adobe.com

Neue Therapieoptionen

Fibromyalgie: Was bringen Apps, TENS und Cannabis?