Welt-Tuberkulose-Tag

Hilfsdienst fordert bessere TB-Arzneien

Neue Optionen gegen TB werden vielen Patienten vorenthalten, kritisieren "Ärzte ohne Grenzen".

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BERLIN. Nur zwei Prozent der weltweit rund 150.000 Patienten mit resistenten Formen von Tuberkulose (TB) erhalten die derzeit bestmögliche Therapie mit den neuen Medikamenten Bedaquilin oder Delamanid, kritisieren "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) in einer Mitteilung.

Zum Welt-Tuberkulose-Tag am 24. März fordert die internationale Hilfsorganisation, dass die Arzneien künftig mehr Menschen zugänglich gemacht werden. Behandlungsregime mit den neuen Medikamenten könnten die Heilungschancen von Patienten mit multiresistenter Tuberkulose (MDR-TB) deutlich verbessern.

Bedaquilin und Delamanid sind die ersten neu entwickelten Tuberkulostatika seit über 50 Jahren. Die unter Vorbehalt zugelassenen Arzneien werden von Janssen Pharmaceuticals und Otsuka hergestellt. MSF hat in Projekten in Russland (Tschetschenien) und Armenien gute Erfahrungen mit Bedaquilin bei MDR-TB gemacht.

MSF ist aber nach eigenen Angaben der einzige Akteur in Russland, der MDR-TB-Patienten mit Delamanid behandeln kann. Pharmafirmen und Regierungen müssten dringend daran arbeiten, dass alle Patienten, die die neuen Medikamente benötigen, sie auch bekommen, so MSF in der Mitteilung.

"Damit wir insgesamt bessere Behandlungsmöglichkeiten, aber auch neue Diagnostika und einen wirksamen Impfstoff bekommen, muss die Forschung zu Tb gestärkt werden", sagt Marco Alves von der MSF-Medikamentenkampagne.

"Auf dem G7-Gipfel in Japan und der nächsten Weltgesundheitsversammlung der WHO sollte eine substanzielle Forschungsförderung beschlossen werden. Dabei sollten die Kosten für Forschung von den Produktpreisen entkoppelt werden, damit dringend benötigte Medizinprodukte verfügbar und bezahlbar sind", betont Alves in der Mitteilung. (eb)

Im Bericht "DR-TB Drugs Under the Microscope" listet MSF Faktoren auf, die den Zugang zur Behandlung resistenter Formen von Tb beeinflussen.

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