Die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Vogelgrippe geht zügig voran

HEIDELBERG (eis). Bei der Entwicklung einer Vakzine gegen das Vogelgrippe-Virus H5N1 ist das Unternehmen Sanofi-Pasteur schon weit fortgeschritten. Sollte es aber jetzt zu einer Pandemie kommen, dann reichen in Europa die Kapazitäten nicht aus, um genügend Impfstoff für alle Menschen herzustellen.

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Das hat Dr. Erika Harzer von Sanofi-Pasteur MSD zur "Ärzte Zeitung" gesagt. Nach Angaben der Medizinischen Direktorin des Unternehmens wird der H5N1-Impfstoff zur Zeit in klinischen Studien in Frankreich und den USA geprüft. Es handele sich dabei um einen Modell-Impfstoff und noch nicht um eine fertige Pandemie-Vakzine, so Harzer.

Erst wenn ein Pandemie-Virus wirklich auftrete, könne damit auch eine dagegen wirksame Vakzine angesetzt werden. Die bei der Entwicklung der H5N1-Vakzine gesammelten Erfahrungen könnten aber im Ernstfall die Produktion stark beschleunigen.

Harzer bestätigte, daß Sanofi-Pasteur mit den Regierungen der USA und Frankreichs über einen Kauf einer bestimmten Menge des Impfstoffs verhandele.

Die Bundesregierung hat sich nach Presseberichten hingegen an die beiden in Deutschland produzierenden Hersteller Chiron Vaccines Behring und GlaxoSmithKline gewandt.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt habe sich bereit erklärt, die Vorbereitungskosten für die Herstellung eines Pandemie-Impfstoffs zu tragen, meldet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Dafür werde im Ministerium eine Summe im niedrigen zweistelligen Millionenbereich angesetzt.

Daß in Deutschland bei einer Pandemie genügend Impfstoff verfügbar ist, dazu kann jeder beitragen, so Harzer. Je mehr Menschen sich jetzt für die normale Grippeimpfung entscheiden, desto mehr Produktionskapazitäten für Impfstoffe werden für Deutschland künftig vorgehalten.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Impfstoff-Lücke im Pandemieplan

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