Im Kampf gegen die Vogelgrippe werden Grenzkontrollen verschärft

BERLIN (hak). Um das Importverbot der EU-Kommission für Geflügel und Geflügelprodukte aus der Türkei und Rumänien durchzusetzen, will die Bundesregierung die Grenzkontrollen verschärfen.

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Das kündigte gestern Verbraucherschutzminister Jürgen Trittin an. Tags zuvor hatte bereits der nationale Krisenstab in Bonn beschlossen, die Kontrollen an Flughäfen, Autobahnen und Grenzen zu verschärfen. Nach Aussagen des Staatssekretärs im Verbraucherschutzministerium Alexander Müller soll dadurch der illegale Import von Lebensmitteln aus den betroffenen Gebieten unterbunden werden.

Daß die Viren durch Zugvögel nach Deutschland getragen werden, schloß Müller zum momentanen Zeitpunkt aus. Die Flugrouten der Vögel würden über Rumänien und die Türkei nach Süden führen.

Verbraucherschutzminister Jürgen Trittin äußerte sich gestern besorgt über die Lage in der Türkei und Rumänien. Ziel müsse es deshalb sein, das verhängte Importverbot in einem Europa der offenen Grenzen durchzusetzen, sagte Trittin.

Die Freilandhaltung von Vögeln bundesweit zu verbieten, gebe "die momentane Risikoeinschätzung allerdings noch nicht her", so der Minister. Mehrere Bundesländer haben bereits ein Aufstallungsgebot erlassen.

Die Angst vor der Vogelgrippe treibt die Absatzzahlen für antivirale Medikamente in die Höhe. Laut Marktforschern von IMS-Health verkauften Apotheken in Deutschland davon allein im August dieses Jahres rund 79 000 Packungen. Im vergangenen Jahr waren es im selben Monat lediglich 900 Packungen.

Der Pharmakonzern Roche kündigte an, die Produktion seines Medikamentes Tamiflu hochzufahren. Die Bundesländer haben bislang nur für zehn Prozent der Bevölkerung einen Vorrat an antiviralen Medikamenten für den Fall angelegt, daß eine Grippepandemie ausbricht. Epidemiologen wie der Chef des Robert-Koch-Instituts Reinhard Kurth halten dagegen die doppelte Menge für sinnvoll.

Lesen Sie dazu auch: Vogelgrippe erreicht Europa

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