Fieber und Kontakt mit Vögeln? Dann ist Influenza-Test ratsam

BERLIN (mut). Daß sich Menschen mit dem H5N1-Virus infizieren, ist weiterhin äußerst unwahrscheinlich. Dennoch sollten Ärzte Patienten mit Grippesymptomen auf H5N1 untersuchen, wenn sie in einem Vogelgrippe-Gebiet Kontakt zu erkrankten oder toten Vögeln hatten, rät das RKI.

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Patienten mit Vogelgrippe-Verdacht benötigen eine erweiterte Influenza-Diagnostik. So rät das Robert-Koch-Institut (RKI) dazu, bei den Patienten einen Rachen- oder Nasenabstrich zu machen und die Proben in einem Labor auf Influenza-A-Viren zu untersuchen.

Werden per Laboranalyse oder auch über einen Schnelltest in der Praxis Influenza-A-Viren nachgewiesen, sind Ärzte verpflichtet, das zuständige Gesundheitsamt darüber zu informieren.

Diese erweiterte Virusdiagnostik wird empfohlen, wenn nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation WHO ein Vogelgrippe-Verdacht vorliegt.

Dies ist dann der Fall, wenn Patienten in einem Vogelgrippe-Gebiet Husten oder Durchfall bekommen und Kontakt zu kranken oder toten Vöglen hatten - etwa nach dem Entfernen toter Vögel aus ihrem Garten oder bei der Arbeit auf einem Bauernhof. Kommen solche Patienten in die Praxis, sollte das Praxispersonal Mundschutz, Handschuhe und Schutzkittel anziehen.

Klinisch läßt sich eine H5N1-Infektion zu Beginn nur schwer von einer gewöhnlichen Virusgrippe unterscheiden, so Professor Hans Wilhelm Doerr aus Frankfurt/Main.

Aber: Haben Menschen, die in Vogelgrippe-Gebieten Kontakt zu Vögeln hatten, Grippesymptome plus schweren Durchfall, sei dies ein wichtiger Hinweis: "Die Hälfte aller Infizierten mit H5N1 hat massiven Durchfall", sagte der Virologe zur "Ärzte Zeitung".

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Tote Vögel beseitigt und danach eine Erkältung - das kann schon für einen Vogelgrippe-Verdacht genügen

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