Zahl der Kranken mit Borreliose steigt weiter

BERLIN (ple). Die Zahl der Patienten mit Borreliose steigt offenbar seit zehn Jahren weiter. Dies geht aus den Daten hervor, die in den sechs neuen Bundesländern gewonnen worden sind.

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Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet, wurden im vergangenen Jahr fast 4500 Patienten mit Lyme-Borreliose aus den neuen Bundesländern dem Institut gemeldet. Im Jahr davor waren es dagegen etwa 4000 Neuerkrankungen, und im Jahr 2002 waren es nur etwa 3000 Neuerkrankungen (Epid Bulletin 32, 2005, 285).

Damit lag die Inzidenz im vergangenen Jahr bei 26,4 Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner, im Jahr zuvor bei 23,5 und 2002 nur bei 17,8 Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner. Nach Angaben des Instituts erkrankten 2004 vor allem Kinder im Alter zwischen 5 und 9 Jahren sowie Ältere zwischen 60 und 64 Jahren.

Eine bundesweite Meldepflicht für Lyme-Borreliose gibt es nicht. Nur in den östlichen Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen ist die Infektionskrankheit seit 2001 meldepflichtig. Meldepflichtig sind in diesem Zusammenhang die Borreliose-Erkrankungsformen Erythema migrans und frühe Neuroborreliose.

Das Berliner Institut geht davon aus, daß auch in den westlichen Bundesländern die Zahl der Borreliose-Erkrankungen steigt, da eine ähnliche Entwicklung auch in Nachbarländern wie Tschechien, Belgien, Schweiz, Österreich und Dänemark beobachtet wird.

Das RKI führt den Anstieg der Meldungen vor allem auf die verbesserte Diagnostik und Erfassung zurück. Ein weiterer Grund könnten die verbesserten Bedingung für die Ausbreitung der Zecken sein, die mit Borrelien infiziert sind.

Nach einer möglichst frühen Diagnose können Borrelien-Infizierte erfolgreich antibiotisch behandelt werden. Eine Spontanheilung ist zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung möglich.

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