Übertragungsrisiko von Borreliose verringert sich nicht

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BERLIN (eb). Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Etwa 5 bis 35 Prozent der Zecken sind mit Borrelien befallen. Aktuelle Daten zu der Erkrankung in Deutschland hat jetzt das Robert Koch-Institut (RKI) vorgestellt.

Zahlen zu Borreliose liegen nur für die östlichen Bundesländer vor. Die Erkrankung ist nämlich nur in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen meldepflichtig. Dort wurden in den Jahren 2007 bis 2009 insgesamt 16 461 Erkrankungen registriert (Epi Bull 12, 2020, 101). Besonders betroffen ist der Osten von Brandenburg und von Sachsen. Am häufigsten trat die Erkrankung zwischen Juli und September auf. Insgesamt betrug der Anteil der LymeArthritis an allen übermittelten Neuerkrankungen 1,5 Prozent, der Anteil an Neuroborreliose betrug 2009 gemäß Falldefinition 0,9 Prozent.

Im Unterschied zur Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die nur in Risikogebieten auftritt, sind Zecken in ganz Deutschland Überträger der Borreliose, betont das RKI. Obwohl die Fallzahlen in den vergangenen Jahren leicht abnähmen, könne von keinem geminderten Übertragungsrisiko durch Zeckenstiche in der Natur ausgegangen werden. Dementsprechend seien präventive Maßnahmen für ein angepasstes Freizeitverhalten wie schützende Kleidung und regelmäßiges Absuchen des Körpers auf Zecken zu empfehlen, so das RKI.

Ein Ärztemerkblatt "Borreliose" unter www.rki.de, "Infektionskrankheiten A-Z"

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