Chemotherapie nach Op bessert Überlebenschance bei Pankreas-Ca

HEIDELBERG (mal). Bei Patienten, die wegen eines Pankreas-Karzinoms operiert werden, verbessert eine anschließende Chemotherapie deutlich die Prognose. Das hat die bisher größte kontrollierte Studie zur adjuvanten Therapie bei diesen Kranken ergeben.

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"Die adjuvante Chemotherapie wird nach dieser Studie wahrscheinlich zum Therapiestandard werden", so Professor Markus W. Büchler von der Universitätsklinik Heidelberg, einem der federführenden Studienzentren.

Für die gestern veröffentlichte Studie (NEJM 350, 2004, 1200) sind Daten von 289 Pankreaskrebs-Kranken bewertet worden. Nach der Operation waren sie nach unterschiedlichen Therapieschemata behandelt worden, etwa mit Chemo-Radiotherapie (Bestrahlung plus intravenöse Fluorouracil-Boli) oder Chemotherapie (Leucovorin plus Fluorouracil). Einige Patienten erhielten keine adjuvante Therapie.

Wichtigstes Ergebnis: Mit Chemotherapie lebten nach fünf Jahren noch 21 Prozent der Patienten, ohne Chemotherapie nur acht Prozent. Die mediane Überlebenszeit betrug mit Chemotherapie 20,1 Monate, ohne Chemotherapie 15,5 Monate. Diese Unterschiede waren statistisch signifikant. Die Chemo-Radiotherapie brachte dagegen keinen Überlebensvorteil - möglicherweise durch die toxischen Effekte der Therapie.

Da immer mehr Patienten mit Pankreaskarzinom operiert werden, werden auch effektive adjuvante Therapien immer wichtiger, betont Dr. Michael A. Choti aus Baltimore in einem Editorial zur Studie.

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