Chemotherapie verlängert Leben bei Pleuramesotheliom

WIEN (gvg). Für Patienten mit dem bisher als medikamentös kaum als beherrschbar geltenden malignen Pleuramesotheliom gibt es jetzt eine Therapie-Option. Studien haben ergeben, daß das Antifolat Pemetrexed in Kombination mit Cisplatin die Überlebenszeit dieser Patienten verlängern kann.

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Pemetrexed (Alimta®) wurde im September für die Indikation Pleuramesotheliom und für die Zweitlinien-Chemotherapie bei fortgeschrittenem Bronchialkarzinom zugelassen. Es ist das erste Medikament, das in Europa eine Zulassung für die Behandlung von Patienten mit malignem Pleuramesotheliom hat.

In einer großen Phase-III-Studie überlebten die Patienten, die Pemetrexed und Cisplatin erhalten hatten, im Mittel zwölf Monate. Unbehandelt sterben Patienten mit malignem Pleuramesotheliom meist innerhalb weniger Monate nach der Diagnose. Gut die Hälfte der Patienten, die mit Pemetrexed und Cisplatin behandelt wurden, war nach einem Jahr noch am Leben. Von den Patienten in der Kontrollgruppe, die nur Cisplatin erhalten hatten, lebten zu diesem Zeitpunkt nur noch 38 Prozent.

"In Kombination mit Cisplatin ist Pemetrexed der Standard bei der Behandlung von Patienten mit malignem Pleuramesotheliom geworden", sagte Professor Christian Manegold von der Universität Heidelberg auf dem Europäischen Onkologenkongreß in Wien. Erstmals könne jetzt Patienten mit einer Erkrankung, deren Häufigkeit in der westlichen Welt wegen der Assoziation mit einem 20 bis 40 Jahre zurück liegenden Asbestkontakt noch einige Jahre lang stark zunehmen wird, eine Chemotherapie angeboten werden.

Manegold hob die gute Verträglichkeit der Pemetrexed-Behandlung hervor. Die Substanz, die einmal alle drei Wochen zusammen mit Vitamin B12 und Folsäure appliziert wird, komme dem Ideal einer die Lebensqualität nur gering beeinträchtigenden Chemotherapie sehr nahe, so Manegold auf der vom Unternehmen Lilly unterstützten Veranstaltung.

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