Innere Uhr beeinflußt Effekt von Arzneien

EVANSTON (ddp). Wie gut eine Chemotherapie wirkt und wie ihre unerwünschten Wirkungen sind, hängt von der Tageszeit der Medikamenten-Einnahme ab: Die innere Uhr des Organismus beeinflußt die Sensibilität des Körpers für Zytostatika, indem sie die Überlebensfähigkeit von Immunzellen steuert.

Veröffentlicht:

Das haben US-amerikanische Wissenschaftler bei Versuchen mit Mäusen herausgefunden, deren innere Uhr sie aus dem Takt gebracht hatten. Über die Studie von Joseph Takahashi von der Northwestern-Universität in Evanston und seinen Kollegen informiert das Howard-Hughes-Institut für Medizin.

Schon seit mehr als 30 Jahren berichten Ärzte immer wieder, daß eine Chemotherapie bei Gabe zu bestimmten Tageszeiten besser wirkt als zu anderen und auch die unerwünschten Wirkungen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Bislang konnten diese Befunde jedoch nicht in die Therapie integriert werden, da unbekannt war, welcher Mechanismus hinter der Tageszeitabhängigkeit steckt.

Um den Effekt genauer zu untersuchen, verabreichten die Forscher um Takahashi Mäusen Cyclophosphamid. Die Tiere reagierten abhängig von der Tageszeit sehr unterschiedlich: Morgens vertrugen sie den Wirkstoff wesentlich schlechter als am späten Nachmittag - ein deutlicher Hinweis darauf, daß die innere Uhr der Mäuse die Reaktion auf den Wirkstoff beeinflußte. Diese Vermutung bestätigte sich bei weiteren Versuchen.

Mehr zum Thema

Beratungsverfahren eingeleitet

G-BA: Zwei neue Datenerhebungen zu Orphans

Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC)

Effektive Senkung des Risikos für Hirnmetastasen bei EGFR-mutiertem NSCLC

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer