Krebsforscher und Siemens schmieden Allianz

BERLIN (gvg). Mit Hilfe modernster Bildgebung wollen Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zusammen mit Technikern von Siemens Neuland bei der Tumordiagnostik beschreiten. Ziel sind vor allem Fortschritte bei der Früherkennung.

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Die in Berlin vorgestellte Allianz zwischen Industrie und öffentlich geförderter Forschung sei in der Radio-Onkologie bisher weltweit ohne Beispiel, betonte Dr. Peter Lange vom Bundesforschungsministerium, dem Hauptgeldgeber des DKFZ. Siemens und DKFZ beteiligen sich mit jeweils mehr als 20 Millionen Euro an dem auf sechs Jahre befristeten Projekt.

Das DKFZ bringt dabei unter anderem seine wissenschaftliche Expertise und einen Teil der nötigen technischen Infrastruktur ein. Siemens ist vor allem mit einem allein zehn Millionen Euro teuren Kernspintomographie-Gerät mit von der Partie.

Es nutzt eine in der Medizin bisher praktisch unbekannte Feldstärke von sieben Tesla und ermöglicht damit Ganzkörperaufnahmen in ungewöhnlich präziser räumlicher Auflösung. Damit sollen vor allem die Krebsfrüherkennung und die Metastasensuche vorangebracht werden.

In Kombination mit anderen Verfahren wie der Positronenemissionstomographie (PET) könnten so winzige Krebsherde aufgespürt und charakterisiert werden. Die nicht-invasive Bildgebung werde damit in Dimensionen vorstoßen, die bisher dem Mikroskop vorbehalten waren, sagte Professor Otmar Wiestler vom DKFZ.

Die therapeutische Konsequenz: Wenn die Lokalisation eines Krebsherds präziser bestimmt werden kann, wird es möglich, eine Strahlentherapie noch genauer zu planen. Für den klinischen Teil des Forschungsprogramms arbeitet die Allianz mit den Unis Heidelberg, Freiburg und Würzburg zusammen.

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