Angiogenese-Hemmer neue Option bei Gliomen?

MÜNCHEN (sto/ple). Um die Behandlungsergebnisse für Patienten mit hochmalignen Gliomen zu verbessern, werden derzeit neue Kombinationstherapien geprüft. Erprobt wird zum Beispiel die Kombination von Temozolomid mit einem Angiogenese-Hemmer.

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Für hochmaligne Gliome der WHO-Grade III (anaplastische Gliome) und IV (Glioblastom) - also in späten Tumorstadien - gibt es derzeit noch keine kurative Therapie. Seit 2005 ist die Kombination von Resektion und Radiochemotherapie mit dem Alkylans Temozolomid (Temodal®) Standardtherapie, und zwar - parallel zur fokalen Bestrahlung - über sechs Wochen.

Danach wird adjuvant Temozolomid über bis zu sechs Zyklen als Monotherapie weiter verabreicht. Die besten medianen Überlebenszeiten mit dieser Behandlung lägen bei etwa 15 Monaten, berichtete der Neuroonkologe Dr. Peter Hau von der Uni Regensburg bei einer Veranstaltung von essex pharma in München. Bei Rezidiven seien die Therapiemöglichkeiten schlechter.

In mehreren Studien wird versucht, die Therapie-Ergebnisse weiter zu verbessern. So wurde beim Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) etwa ein viel versprechender Ansatz mit der Kombination von Temozolomid mit dem Pentapeptid Cilengitide vorgestellt. Cilengitide ist ein Angiogenese-Hemmer mit antitumoraler Aktivität. In einer Studie mit 52 Patienten, in der Temozolomid plus Bestrahlung nach der Tumorresektion mit Cilengitide kombiniert verabreicht wurde, waren mehr als zwei Drittel der Patienten nach sechs Monaten progressionsfrei.

In der Gruppe der Patienten, deren Tumoren nicht Chemotherapie-resistent waren, war bei 91 Prozent der Patienten nach sechs Monaten die Krankheit noch nicht fortgeschritten. Nach einem Jahr lebten noch 87 Prozent dieser Patienten. Um das Ergebnis abzusichern, seien jetzt randomisierte Studien erforderlich, so Hau.

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