Onkologe: Bürokratie erschwert Krebstherapie

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WÜRZBURG (dpa). Die Bürokratie in Deutschland erschwert nach Ansicht des Onkologen Herrmann Einsele die Therapie von Krebspatienten. "Es dauert viel zu lange, bis neue Medikamente auch wirklich verfügbar sind. In Amerika geht das viel schneller", sagte Onkologe vom Uniklinikum Würzburg. Außerdem sei die Bezahlung ein Problem. Neue, wirksame Behandlungsmethoden würden Patienten aus Kostengründen oft nicht angeboten, so Einsele.Dabei sei die Forschung inzwischen schon sehr weit. Neue Operationstechniken wie die minimalinvasive Chirurgie, die ohne große Schnitte auskommt, hätten sich durchgesetzt. Zielgerichtete Tumorbehandlungen, die den Tumor oder dessen Umgebung direkt angreifen, seien weit verbreitet. Diese Methode sei effektiv und habe weniger heftige Nebenwirkungen als eine Chemotherapie, so Einsele anlässlich des 5. Bayerischen Krebskongresses am Samstag in Würzburg.Nach Angaben des Kongresspräsidenten Einsele konnte mit neuen Methoden schon Menschen geholfen werden, bei denen Radiatio und Chemotherapie versagt hatten. Auch in der Strahlentherapie gebe es neue Ansätze, die erlaubten, gezielter zu bestrahlen. Patienten würden so weniger belastet. "Wenn nicht mehr Geld in das Gesundheitssystem fließt, dann werden die neuen Therapien aber nicht angeboten werden können", warnte Einsele.Der Kongress befasste sich auch mit dem relativ neuen Schwerpunkt der Psychoonkologie, der psychologischen Betreuung von Krebspatienten und ihren Angehörigen.

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