Weniger Krebsheilungen in Deutschland als in USA

In den USA überleben bei den vier häufigsten Krebsarten deutlich mehr Menschen als in Deutschland. Das haben Heidelberger Forscher herausgefunden.

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BONN/HEIDELBERG (St/eis). Je früher Krebs erkannt wird, desto höher ist die Chance einer Heilung, betont die Deutsche Krebshilfe zum Weltkrebstag am 4. Februar. In Deutschland gibt es hier offenbar noch Nachholbedarf, wie eine Studie belegt.

In den USA überleben bei den vier häufigsten Krebsarten deutlich mehr Menschen als in Deutschland, berichten Forscher um Dr. Eva Hiripi vom Deutschen Krebsforschungsinstitut (DKFZ) in Heidelberg. Sie haben von Krebspatienten in Deutschland aus den Jahren 1997 bis 2006 die 5-Jahresüberlebensraten (gilt als Heilung) analysiert (Ann Oncol 2012; 23: 472).

Ergebnis für Darmkrebs: In Deutschland überleben 63 Prozent versus 65,5 Prozent in den USA. Ähnliches gilt für Brustkrebs (83,7 vs. 89,8 Prozent), Lungenkrebs (16,5 vs. 17,4 Prozent) und Prostatakrebs (89,1 versus 99 Prozent).

Die Epidemiologen vermuten, dass Unterschiede bei der Diagnostik - etwa umfangreiche US-Screening-Programme zum Beispiel beim Mammakarzinom - die Unterschiede zum Teil erklären könnten. So gingen in den USA bereits im Jahr 2000 insgesamt 70 Prozent der Frauen in der Zielgruppe alle zwei Jahre zur Mammografie. In Deutschland begann ein organisiertes Brustkrebs-Screening erst 2005.

Ähnliches gilt für die Vorsorge von Prostata-Ca und Darmkrebs. Nach Angaben der Forscher nehmen insgesamt mehr Amerikaner an Vorsorgeuntersuchungen teil als Deutsche und die Programme liefen zudem bereits wesentlich länger.

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