Sparsame Kliniken

Nachfrage nach Blutkonserven gesunken

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BERLIN. Der Bedarf an Blutspenden geht nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts seit zwei Jahren zurück. 2013 wurden demnach deutlich weniger Blutkonserven benötigt als im Jahr zuvor: Der Wert schrumpfte um knapp fünf Prozent, das sind etwa 217.000 Transfusionen bei insgesamt mehr als vier Millionen.

Als Ursache gilt ein Umdenken in vielen Kliniken: Sie sparen Blut. "Vor allem bei geplanten Eingriffen können Ärzte heute im Vorfeld alternative Maßnahmen ergreifen", sagt Friedrich-Ernst Düppe vom Blutspendedienst West des DRK (Deutsches Rotes Kreuz).

Eine Rolle spiele dabei auch Kostenbewusstsein, heißt es beim privaten Blutspendedienst Haema. Je nach Lage würden bereits kleinere Blutspendeaktionen gestrichen, bei Spenden aus der verbreiteten Blutgruppe Rhesus-Positiv werde "auf die Bremse" getreten, so Düppe.

Blut verfallen zu lassen, sei schließlich unethisch. Nur 42 Tage sind die Konserven haltbar. Spenden mit dem eher seltenen negativen Rhesus-Faktor seien aber nach wie vor knapp. "Der Vorrat reicht zwei bis fünf Tage."

Die Nachfrage werde in Zukunft auch wieder anziehen, sind die DRK-Experten überzeugt. Auf mehr ältere Menschen, die nicht mehr spenden dürfen oder die selbst Transfusionen benötigen, kämen weniger junge Spender. Vor allem in der Gruppe von 25 bis 40 Jahren klaffen demnach Lücken. (dpa)

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