Sarkome

Gute Ergebnisse mit Hyperthermie

Eine regionale Tiefenhyperthermie plus neo-adjuvante Chemo verlängern das Langzeitüberleben von Sarkom-Patienten.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Die optimale Therapie von Hochrisiko-Weichteilsarkomen an Extremitäten oder im Bauchraum und Beckenbereich ist noch immer eine große Herausforderung. Der Behandlungserfolg hängt stark von der Größe und dem Differenzierungsgrad des Tumors ab.

Deshalb ist es wichtig, das Sarkom-Gewebe vor einem chirurgischen Eingriff zu verkleinern und eine frühzeitige Absiedelung von Tumorzellen zu verhindern. Als Zusatz zur perioperativen Chemotherapie und / oder Strahlentherapie untersucht Professor Rolf Issels vom Klinikum der Universität München seit Längerem die Regionale Tiefenhyperthermie (RHT) als ergänzende Behandlungsoption, teilt die Uni München mit.

Bei der RHT wird mittels Applikatoren gezielt die vom Tumor betroffene Körperregion fixiert. Dann erfolgt eine fokussierte Erwärmung in Kombination mit einem elektrischen Feld.

341 Patienten untersucht

In einer aktuellen Auswertung einer multizentrischen, randomisierten Studie haben Issels und Kollegen das Langzeitüberleben von 341 Patienten mit Hochrisiko-Weichteilsarkomen untersucht.

Sie wurden nur mit einer neo-adjuvanten Chemotherapie behandelt oder mit neo-adjuvanter Chemotherapie plus RHT. Primärer Endpunkt war das lokale progressions-freie Überleben.

Die medianen Überlebenszeiten unterschieden sich signifikant, mit 15,4 Jahren für Patienten mit kombinierter neo-adjuvanter Therapie und 6,2 Jahren für Patienten mit alleiniger neo-adjuvanter Chemo.

Neun Jahre nach Diagnose lebten noch 63 Prozent der Patienten mit kombinierter neo-adjuvanter Therapie im Vergleich zu 54 Prozent mit alleiniger neo-adjuvanter Chemo, heißt es in der Mitteilung.

Die RHT mache sich zunutze, dass erhöhte Temperaturen zwischen 40 und 43 Grad Celsius Tumorzellen abtöten und die Wirkung der Chemotherapie am Ort des Sarkoms verstärken. Zusätzlich würden Hitzeschockproteine induziert.

Dadurch werden die Zellen angreifbarer für das Immunsystem. Die Ergebnisse zeigten, dass sich durch die Kombi von Chemotherapie mit RHT das Therapieergebnis bei Patienten mit einem definierten Stadium einer Krebserkrankung deutlich verbessert.

Dies bedeute einen signifikanten Zugewinn an Lebenszeit und Lebensqualität. Die Forscher empfehlen, die RHT in Kombination mit prä- und postoperativer Chemotherapie in die Therapie von Weichteilsarkomen routinemäßig zu integrieren, so die Uni München. (eb)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ösophaguskarzinome

Insulinresistenz als Marker für Speiseröhrenkrebs?

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: APPULSE-PNH-Studie: Hämoglobin-Werte und ARC während des 24-wöchigen Studienzeitraums

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)

Nach Umstellung auf Iptacopan: Hämoglobin-Wert klinisch relevant verbessert

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Tab. 1: Im Rahmen des Ringversuchs eingesetzte Anti-Claudin-18.2-Antikörperklone: Erfolgsraten und Problemanalyse. Berücksichtigt wurden Antikörper, die in 2 Laboren verwendet wurden

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Claudin-18.2-Testung – wichtige Aspekte in der Praxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Erfolgreiche Teamarbeit

HÄPPI: So gelingt die Delegation in Hausarztpraxen

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache