Mechanismus entdeckt

Wie breitet sich Krebs im Körper aus?

Forscher haben Proteine identifiziert, die für ein aggressives Tumorwachstum verantwortlich sind.

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ERLANGEN. Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben einen Mechanismus entdeckt, der sowohl die Bildung von Metastasen fördert als auch zu einer Therapieresistenz führt (Nat Commun 7:10498). Darauf aufbauend haben sie ein Genset definiert, das auf eine besonders schlechte Prognose bei Brustkrebs schließen lässt, teilt die FAU mit.

Um Metastasen bilden zu können, müssen Tumorzellen ja die Fähigkeit haben, sich im Körper auszubreiten und an entfernter Stelle im Körper wieder Tumoren zu bilden. Zudem müssen solche Tumorzellen besonders überlebensfähig sein.

Wissenschaftler der FAU haben nun nachgewiesen, dass diese Eigenschaften durch die Verknüpfung zweier grundlegender embryonaler Signalwege aktiviert werden: dem EMT- und dem HIPPO-Signalweg, heißt es in einer Mitteilung der Universität.

Indem ihre beiden Schlüsselmoleküle ZEB1 und YAP direkt miteinander interagieren, aktivieren sie eine Vielzahl an Genen, die für aggressives Tumorwachstum nötig sind.

 Aus dieser Menge an Genen konnte die Arbeitsgruppe ein Set von acht Genen identifizieren, dessen Aktivierung mit einem besonders aggressiven Verlauf bei Brustkrebs einhergeht. Auf dieser Basis sollen nun Prognosemarker bestimmt werden.

Da die beiden Schlüsselmoleküle ZEB1 und YAP nur in Kombination miteinander ihr fatales Potenzial entfalten, wollen die Wissenschaftler in weiterführenden Arbeiten nach Hemmstoffen suchen, die diese Interaktion hemmen. Ihr langfristiges Ziel ist es, auf dieser Basis neue Therapiekonzepte für aggressive Krebstypen zu entwickeln. (eb)

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