Ewing-Sarkom

Wissenschaftler blockieren Knochentumor

Ein Molekül kann bei Mäusen das Wachstum des Ewing-Sarkoms verhindern.

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MÜNCHEN. Das Ewing-Sarkom - ein Knochentumor, der vermehrt bei Kindern und Jugendlichen im Alter von bis zu 15 Jahren auftritt - haben Wissenschaftler im Tiermodell am Wachstum hindern können. Sie hoffen, mit ihren Erkenntnissen neue Ansätze für Therapiemöglichkeiten aufzuzeigen.

Infolge einer bestimmten Mutation bilden die Zellen der Patienten mit einem Ewing-Sarkom ein fehlerhaftes Protein, das die Entstehung und das Wachstum des Tumors auslöst.

Eine Forschergruppe um Privatdozent Dr. Günther Richter und Professor Stefan Burdach vom Klinikum rechts der Isar in München konnte in einem mehrjährigen Forschungsprojekt bei Mäusen dieses fehlerhafte Protein durch ein bestimmtes Molekül blockieren (Oncotarget 2015; online 25. November). So hätten die Wissenschaftler Wachstum und Ausbreitung des Ewing-Sarkoms signifikant verringern können, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums.

Die Forscher fanden bei ihren Versuchen zudem Ansätze für eine bessere Diagnose des EwingSarkoms. So konnten sie bei der Untersuchung der Tumorproben zwei Proteine, die in den Zellen auffallend erhöht waren, als mögliche Tumormarker identifizieren.

Das Ewing-Sarkom ist ja die zweithäufigste Knochenkrebsart bei Kindern und die dritthäufigste bei Erwachsenen. Die Überlebensrate von Kindern und Jugendlichen mit einem Knochensarkom liege fünf Jahre nach der Erkrankung bei 60 bis 70 Prozent, heißt es in der Mitteilung weiter.

Damit hätten sich die Heilungschancen bei diesen bösartigen Tumoren zwar in den letzten Jahrzehnten bereits deutlich verbessert. Allerdings litten besonders Kinder und Jugendliche stark an den Langzeitfolgen der Behandlungen aus Chirurgie, Chemo- und Strahlentherapie. Zudem sei die Prognose für Patienten mit Metastasen oder Rückfällen weiterhin deutlich schlechter. (eb / bae)

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