Neuartige Wirkstoffe

Neue Option zur Therapie von Brustkrebs?

Somatostatin-Rezeptor-Antagonisten könnten die Radionuklidtherapie von einigen häufigen Krebsarten erweitern.

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BERN. Bei der Radionuklidtherapie tun sich neue Möglichkeiten auf: Neuartige Wirkstoffe, sogenannte Somatostatin-Rezeptor-Antagonisten könnten auch bei häufigen Krebsarten wie Brust- oder Nierenkrebs eingesetzt werden. Das hat eine internationale Forschergruppe herausgefunden, wie die Universität Bern mitteilt.

Antagonisten docken an Rezeptoren auf der Oberfläche von Krebszellen an, werden aber mit ihrer radioaktiven Ladung nicht ins Zellinnere eingeschleust. Sie bleiben an der Zelloberfläche, binden jedoch an eine viel höhere Zahl von Rezeptoren als Agonisten.

Professor Jean Claude Reubi erforscht mit seiner Gruppe die Wirkung von Antagonisten und konnte bereits nachweisen, dass diese bei endokrinen Tumoren ebenso gut wie Agonisten eingesetzt werden können, da sie an eine sehr hohe Anzahl von Zelloberflächenrezeptoren binden, heißt es in der Mitteilung der Uni Bern. Nun habe die Gruppe nachweisen können, dass Antagonisten auch gegen andere, häufigere Krebsarten wie Brustkrebs und Nierenzellkarzinome wirksam sein könnten (J Nuc Med 2017; 58:300-306).

Die Forscher verglichen die Bindung von Antagonisten und Agonisten an Somatostatin SST2-Rezeptoren, auf Tumoren der häufigsten Krebsarten – darunter Brust-, Nieren-, Schilddrüsenkrebs und Lymphome. Sie wiesen in in-vitro-Versuchen nach, dass Antagonisten sehr viel besser an diese Rezeptoren binden und somit die Tumore viel deutlicher abbilden können als Agonisten. "Dies ist die erste quantitative Studie, die in vitro belegt, dass Antagonisten bei nicht-endokrinen Tumoren – wie Brustkrebs oder Nierenkrebs – besser wirken als Agonisten", wird Reubi zitiert. "Wir können davon ausgehen, dass diese häufigen Krebsarten, für deren Therapie die Agonisten bisher nicht als geeignet betrachtet wurden, nun mittels Antagonisten in vivo erfolgreich bekämpft werden könnten." (eb)

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