Crizotinib

Negatives Urteil für Krebsmittel

Das IQWiG sieht beim Kinase-Hemmer Crizotinib von Pfizer keinen Zusatznutzen bei der Therapie gegen Bronchialkarzinome.

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NEU-ISENBURG. Crizotinib (Xalkori®) steht seit Oktober 2012 für die personalisierte Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Lungenkrebs zur Verfügung.

Es ist dabei nur für Patienten indiziert, die eine hohe Aktivität der anaplastischen Lymphomkinase (ALK) aufweisen und die bereits mit einer anderen Therapie vorbehandelt sind.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat jetzt den Zusatznutzen des Wirkstoffs gemäß Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) beurteilt (Info: www.iqwig.de).

Für Patienten, die weiter mit Chemotherapie behandelt werden können, liefere eine Studie zwar Anhaltspunkte für einen Zusatznutzen bei der Lebensqualität, teilt das IQWiG mit.

Das Institut sieht aber darüber hinaus Hinweise für einen größeren Schaden durch Nebenwirkungen der Therapie. Insgesamt sei der Zusatznutzen daher nicht belegt, urteilt das Institut.

In der Zulassungsstudie wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität mit einer krankheitsspezifischen Skala (EORTC QLQ-30) erhoben. Die Crizotinib-Gruppe habe im Vergleich zur Standardtherapie in fünf von sechs Subskalen besser abgeschnitten so das IQWiG.

Bei drei Subskalen seien die Unterschiede zwischen den Gruppen aber klein und nicht relevant gewesen. Das IQWiG geht daher nur von einem Anhaltspunkt für einen Zusatznutzen aus.

Beim Endpunkt Gesamtüberleben hätten die Daten zudem keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen der Crizotinib- und der Chemotherapie-Gruppe gezeigt.

Ob die positiven Effekte (bessere Lebensqualität) die negativen Effekte (häufigere Nebenwirkungen) überwiegen, lasse sich anhand der derzeit vorliegenden Informationen nicht abschließend bewerten, so das IQWiG. (eb)

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