Frühes Lungen-Ca

Biomarker prognostiziert Aggressivität

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FREIBURG. Forscher des Uniklinikums Freiburg haben mit dem Protein MTSS1 einen Biomarker gefunden, der in den frühen Stadien 1 und 2 des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms Aussagen zur Aggressivität des Tumors machen kann (BJC 2015; online 27. Januar).

 "Die Zellen des Plattenepithelkarzinoms produzieren in der Anfangsphase der Erkrankung sehr viel MTSS1.

Später, wahrscheinlich wenn der Krebs aggressiver wird und bevor Metastasen klinisch sichtbar werden, sinkt der Wert etwas ab", wird Privatdozent Dr. Gian Kayser vom Institut für Klinische Pathologie in einer Mitteilung des Uniklinikums zitiert.

Die Forscher vermuten, dass sich durch die Bestimmung des Proteins sogar eine bevorstehende Metastasierung erkennen lassen könnte.

"Mit MTSS1 könnte uns ein Biomarker zur Verfügung stehen, der schon früh anzeigt, ob ein Tumor in seiner biologischen Aggressivität steigt und das Potenzial einer Metastasierung ausbildet", so Kayser.

Dieses Wissen könnte direkten Einfluss auf die weitere Behandlung haben. "Sollten sich die Ergebnisse in klinischen Studien bestätigen, könnte ein Arzt in Zukunft bei niedrigen MTSS1-Werten eine adjuvante Therapie empfehlen, um drohende Metastasen zu verhindern und um erste Mikro-Metastasen möglichst früh zu bekämpfen.".

Die Wissenschaftler untersuchten retrospektiv Lungenkrebs-Proben von 264 Patienten auf das Protein MTSS1, das in gesunden Zellen an Wechselwirkungen mit dem Zellskelett beteiligt ist.

Weitere Studien müssen nun das Vorhersage-Potenzial von MTSS1 als Biomarker bestätigen, heißt es in der Mitteilung. (eb)

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