Phototoxische Reaktion läßt Hautkrebs verschwinden
MÜNCHEN (hsr). Heller Hautkrebs, also aktinische Keratosen als Präkanzerosen, Basaliome und Spinaliome, nimmt stetig zu. "Jährlich steigt die Inzidenzrate um zwei bis acht Prozent", so Professor Lasse Roger Braathen vom Inselspital Bern. Doch die Hauttumoren lassen sich, weil auf lichtexponierter Haut sichtbar, früh erkennen. Werden Betroffene rechtzeitig behandelt, haben diese Tumoren keine Chance.
Veröffentlicht:Aktinische Keratosen, bislang lediglich als Vorstufen für hellen Hautkrebs angesehen, werden nun zunehmend auch als beginnende spinozelluläre Karzinome, die später metastasieren können, angesehen. "60 Prozent der Spinaliome fangen als aktinische Keratose an", sagte Braathen bei einer Veranstaltung des Unternehmens Galderma in München. Denn der wichtigste ätiologische Faktor für den hellen Hautkrebs bleibe die Sonnenexposition. Um ein mögliches Risiko der Entartung auszuschließen, sollten daher alle dieser Präkanzerosen entfernt werden.
Als ein zwar noch neues, mittlerweile aber schon zur Routine avanciertes, etabliertes Verfahren bezeichnete Braathen die vor einem Jahr zur Behandlung bei aktinischen Keratosen und Basaliomen eingeführte photodynamische Therapie mit dem Photosensibilisator Methyl-Amino-Oxo-Pentanoat (MAOP) plus rotem Kaltlicht.
Für das nach seinen Worten einfache, aber wirksame Verfahren wird in zwei Sitzungen die MAOP-haltige Creme Metvix® nach Entfernung der Krusten einen Millimeter dick für jeweils drei Stunden unter Okklusion auf die Läsionen aufgetragen. MAOP metabolisiert sich in den Tumorzellen zu Protoporphyrin 9, dem eigentlichen Lichtsensibilisator. Mit der roten Kaltlichtquelle Actilite® wird das erkrankte Areal dann maximal zehn Minuten belichtet. In den Krebszellen bilden sich freie Sauerstoffradikale, die die Zellen schließlich abtöten.
Diese phototoxische Reaktion kann nach Braathens Aussage bisweilen während der Therapie Erytheme, Brennen oder Schmerzen hervorrufen. Die Symptome seien aber meist mild und vorübergehend. Nur selten, etwa bei großflächigen Läsionen, sei eine Analgesie sinnvoll.