Darmkrebs - Chemoarznei per os vereinfacht Therapie

BERLIN (gvg). Die Kombination des i.v. infundierten Chemotherapeutikums 5-Fluoruracil (5-FU) mit neueren Chemotherapeutika bei fortgeschrittenem Kolorektal-Ca verlängert die Überlebenszeit und senkt das Rezidivrisiko nach Op. Nun soll nachgewiesen werden, daß das orale 5-FU-Präparat Capecitabin in Kombination genauso effektiv ist.

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In den vergangenen Jahren konnte in mehreren Studien belegt werden, daß die gleichzeitige Verwendung von i.v. zu applizierenden 5-FU-Folinsäure-Präparaten mit entweder Oxaliplatin oder Irinotecan der bisherigen Strategie, bei der nur 5-FU und Folsäure verwendet werden, signifikant überlegen ist. Die adjuvante Kombinationstherapie ist in kurzer Zeit zum neuen Standard avanciert.

"Wir sind davon überzeugt, daß die gerade laufenden Studien die Gleichwertigkeit des oral anwendbaren Capecitabin und der 5-FU-Infusion in der Kombinationstherapie zeigen werden", so Dr. Peter Reichardt von der Charité in Berlin bei einer Veranstaltung von Sanofi-Synthelabo und Hoffmann-La Roche in Berlin. Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination konnten bereits in mehreren Phase-II-Studien nachgewiesen werden. Erste Ergebnisse der Phase-III-Studien, die mit Capecitabin ( Xeloda®) sowohl in Kombination mit Oxaliplatin als auch mit Irinotecan vorgenommen würden, so Reichardt, würden 2005 erwartet.

"Capecitabin besitzt aufgrund der wesentlich einfacheren Handhabbarkeit erhebliche Vorteile verglichen mit einer 5-FU-Dauerinfusion", sagte Reichardt. Vor allem die ambulante Behandlung werde durch ein orales 5-FU-Präparat stark vereinfacht. Das Ziel, so viele Krebspatienten wie möglich ambulant zu behandeln, werde damit leichter erreichbar.

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