Durch adjuvante Therapie weniger Tumorrezidive

MÜNCHEN (sto). Durch eine Operation können nur etwa 70 Prozent der Patienten mit kolorektalem Karzinom im Stadium III und 80 Prozent im Stadium II geheilt werden. Rezidive treten meist innerhalb der beiden folgenden Jahre nach der Operation aufgrund der Metastasierung in andere Organe auf. Durch eine adjuvante Chemotherapie können bei einem Teil dieser Patienten Rezidive verhindert werden.

Veröffentlicht:

Darauf hat der Onkologe Dr. Dirk Arnold von der Universität Halle beim Chirurgenkongreß in München aufmerksam gemacht. Allerdings bekommen in Deutschland nur knapp 70 Prozent aller Patienten im Stadium III eine an sich klar indizierte adjuvante Therapie.

Besonders ungünstig sei die Versorgung in Krankenhäusern ohne fachonkologische Betreuung und in chirurgischen Kliniken, sagte Arnold bei einem vom Unternehmen Hoffmann-La Roche unterstützten Symposium.

64 Prozent nach vier Jahren ohne Krankheitszeichen

Zur adjuvanten Behandlung von Patienten nach Operation eines Kolonkarzinoms im Stadium III wurde jetzt das oral zu verabreichende Fluoropyrimidin Capecitabin (Xeloda®) in der Europäischen Union zugelassen (wir berichteten). Capecitabin habe sich in der X-ACT-Studie (Xeloda in Adjuvant Colon Cancer Therapy) im Vergleich zu einer Behandlung mit 5-Fluorouracil (5-FU) und Folinsäure (Leucovorin, LV) als Bolus als besser wirksam und signifikant besser verträglich erwiesen, berichtete Arnold.

In der X-ACT-Studie lebten, wie berichtet, nach einer medianen Beobachtungszeit von fast vier Jahren ohne erneute Krankheitszeichen noch etwas mehr als 64 Prozent der Patienten der Capecitabin-Gruppe im Vergleich zu knapp 61 Prozent in der 5-FU/LV-Gruppe.

Die einzig häufigere dosisabhängige unerwünschte Wirkung war ein Hand-Fuß-Syndrom, das zwar schmerzhaft, aber harmlos und vollständig reversibel ist, wie Arnold berichtete. Haarausfall, Diarrhöe, Stomatitis, Übelkeit und Erbrechen sowie Neutropenien seien unter Capecitabin deutlich seltener als unter einer herkömmlichen intravenösen Chemotherapie.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Adenomdetektionsraten

Nach KI-Unterstützung das Koloskopieren verlernt?

Darmkrebsfrüherkennung

Hochrisiko-Polyp: Rezidivrisiko offenbar auch bei Jüngeren hoch

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

© undrey / stock.adobe.com

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel