NSAR mindern Risiko für Kolonkarzinom

BOSTON (eb). Arthrose-Patienten haben offenbar ein 15 Prozent verringertes Risiko, ein kolorektales Karzinom zu entwickeln. Als Grund wird die Einnahme von nicht steroidalen Antiphlogistika gesehen.

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Bereits früher hatten kleinere Studien ergeben: Arthrose-Patienten bekommen weniger oft ein Kolon-Ca als Menschen ohne Arthrose. Diese Beobachtung wurde jetzt durch eine große Fallkontrollstudie bestätigt.

Die Analyse von Dr. Elizabeth Lamont von der Harvard Universität in Boston beruht auf den Daten von fast 20 000 Patienten des US-Medicare-Programms (J Gen Int Med online). Die Forscherin hat analysiert, wie häufig bei den Kolonkarzinom-Patienten und bei den Patienten ohne Kolon-Ca zuvor eine Arthrose diagnostiziert worden war. Das war der Fall bei 31 Prozent der Kontrollpersonen, aber nur bei 27 Prozent der Patienten mit einem Kolonkarzinom.

Das Risiko für ein Kolonkarzinom wird vermutlich durch die Einnahme von NSAR und deren COX-2-Hemmung reduziert. Denn COX-2 ist in normalen Epithelzellen des Kolons nicht erhöht, in Kolonkarzinom-Zellen jedoch um 90 Prozent. Da Patienten mit Arthrose oft ein NSAR einnehmen, könne geschlossen werden, dass diese Wirkstoffe zumindest einen Teil der Patienten vor einem Kolon-Ca geschützt haben, so Lamont.

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